Das Lipödem ist eine voranschreitende Erkrankung des Unterhautfettgewebes mit zunehmender Schmerzhaftigkeit. Es zeigen sich symmetrische Vermehrungen des Fettgewebes an der oberen und /oder unteren Extremität. Diese Fettgewebsansammlungen stehen im Gegensatz zu einem schlanken Körperstamm. Die betroffenen Patienten berichten über Schmerzen in den betroffenen Regionen sowie einer Neigung zu blauen Flecken. Als Ursachen für ein Lipödem gelten hormonelle Einflüsse (Pubertät, Schwangerschaft, Klimakterium etc.) und eine Gewichtszunahme sowie eine genetische Prädisposition. Die genauen Pathomechanismen sowie die spezielle Rolle der Hormone und ihrer Rezeptoren sind bisher nicht geklärt.
Zuerst sollte ein Lipödem immer mit nicht-chirurgischen Maßnahmen behandelt werden. Diese sind regelmäßige manuelle Lymphdrainage sowie das Tragen von Kompressionskleidung kombiniert mit viel Bewegung. Des Weiteren ist eine Gewichtsabnahme bei Übergewicht zielführend.
Konservative (nicht chirurgische) Therapie
Chirurgische Therapie
Operativ kann das Lipödem durch meist mehrere Fettabsaugungen (Liposuktion) in Folge behandelt werden. Diese finden üblicherweise in Vollnarkose statt und dauern 1-3 Stunden. Die Absaugung wird möglichst schonend unter Erhalt der Lymphbahnen von erfahrenen Fachärzten vorgenommen.
Die Behandlung des Lipödems im Stadium I und II kann sowohl als ambulanter Eingriff als auch stationär durchgeführt werden. Das Lipödem Stadium III wird als stationärer Eingriff vorgenommen. Nach der Operation sollten Sie sich für 2 Wochen körperlich schonen. Arbeitsfähig sind Sie je nach Tätigkeit voraussichtlich bereits nach 3 Tagen. Nach der Absaugung sollten Sie für 6 Wochen die Kompressionswäsche Tag und Nacht tragen und nur für die Körperpflege und Lymphdrainage ausziehen. Eine Lymphdrainage kann und sollte ab dem 2. postoperativen Tag erfolgen. Nach einer Fettabsaugung sollte es nicht zu einer Zunahme des Körpergewichts kommen, sondern ein Normalgewicht angestrebt werden. Eine lipödemspezifische Diät gibt es nicht. Da hohe Insulinspiegel die Ausbildung der Fettgewebedepots fördern und über die Insulinresistenz auch die Ödembildung verstärken, scheint eine Ernährung sinnvoll, bei der Blutzucker- und Insulinspitzen vermieden und ausreichende Pausen zwischen den Mahlzeiten eingehalten werden.
Der gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat am 17.7.2025 beschlossen, die Behandlung des Lipödems in den Stadien I-III zur Regelleistung der gesetzlichen Krankenversicherungen zu machen. Bevor es soweit ist, legt der G-BA die Beschlüsse nun dem Bundesministerium für Gesundheit zur rechtlichen Prüfung vor (zwei Monate Frist, die bei Rückfragen wieder von vorne beginnt). Sie treten nach Nichtbeanstandung und Veröffentlichung im Bundesanzeiger in Kraft. Bevor die Liposuktion auch im Stadium I und II eine ambulante Kassenleistung ist, müssen vom Bewertungsausschuss der Ärzte und Krankenkassen die Abrechnungsziffern im sogenannten Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) festgelegt werden. Der G-BA geht davon aus, dass die EBM-Ziffern bis zum 1. Januar 2026 feststehen werden.
Die Voraussetzungen für die Übernahme der Kosten einer Lipsuktion (unabhängig vom Stadium des Lipödems) sind nach aktuellem Beschluss dann:
Von den Krankenkassen sind dabei strenge Qualitätskriterien an den Behandler gestellt, die regelmäßig überprüft werden und die wir mit unserer Klinik uneingeschränkt erfüllen. Für Selbstzahlerpraxen und -kliniken sind hingegen bedauerlicherweise keine solchen Qualitäts- und Sicherheitskriterien gefordert.
Es werden drei Schweregrade unterschieden: