Ihre Telefonnummern für die Terminvergabe
Chefarztsekretariat
Dr. med. Jan Cruse
Für Privatversicherte und Selbstzahler:innen sowie bei Arbeitsunfällen
Montag bis Freitag 7-13 Uhr
E handchirurgie.dkhthis is not part of the email@ NOSPAMagaplesion.de
F (040) 790 20 - 24 09
Handchirurgische Aufnahme/Ambulanz
Für gesetzlich Versicherte zur Krankenhausbehandlung
Montag-Freitag 8-16 Uhr
Agaplesion Medizinisches Versorgungszentrum am DKH
Für gesetzlich Versicherte zur ambulanten Behandlung
Montag 10:30-15:30 Uhr
Dienstag 8:30-12:30 Uhr
Mittwoch 8:30-12:30 und 14-15 Uhr
Freitag 8-13:30 Uhr
Offene Sprechstunde – telefonische Anmeldung erbeten
Montag 11-12 Uhr
Dienstag 8:30-9:30 Uhr
Mittwoch 10-11 Uhr
Freitag 8:30-9:30 Uhr
E mvz.dkhthis is not part of the email@ NOSPAMagaplesion.de
F (040) 790 20 - 24 89
Direkt gegenüber dem Krankenhaus.
Mit den Händen stellen wir den Kontakt zu unserer Umwelt her. Lernen wir eine Person kennen, schauen wir auf ihre Hände. Es gibt nur wenige Dinge, bei denen wir auf eine gesunde und funktionierende Hand verzichten können.
Wir haben es uns zur Zielsetzung gemacht, Sie in allen Aspekten Ihrer Erkrankung oder Verletzung optimal zu versorgen.
Für die chirurgische Behandlung bedeutet dies eine Kompetenz für alle der beteiligten Strukturen. Angepasst an deren Größe benötigen wir spezielle Instrumente, eigene Implantate und nicht zuletzt eine optische Unterstützung durch Lupenbrille und Operationsmikroskop.
Während sich einige Erkrankungen der Hand langsam über Jahre entwickeln, führen Verletzungen oft zu einer dringlichen Notfallsituation. Für diese Situation ist eine zusätzliche Infrastruktur für eine sehr zeitnahe Versorgung notwendig.
Zuletzt ist die Wiederherstellung mit der Akutbehandlung noch lange nicht abgeschlossen. Nach deren Abschluss steht die chirurgische Nachversorgung und die funktionelle Rehabilitation. In vielen Fällen kommt die Anpassung an den Arbeitsplatz hinzu.
Eine Vielzahl chronisch entzündlicher oder degenerativer Erkrankungen betreffen die Strukturen der Hand. Häufige Erkrankungen betreffen das Nervensystem, das Handbindegewebe sowie Handgelenk und kleine Fingergelenke.
Eine häufige, sich an der Hand manifestierende Störung des Nervensystems, ist das sogenannte Kompressionssyndrom der zur Hand führenden Nerven. Dabei werden die betroffenen Nerven in ihrem anatomischen Kanal durch eine Volumenzunahme der benachbarten Strukturen einem erhöhten Druck ausgesetzt. Das sogenannte Karpaltunnel-Syndrom entsteht durch eine Volumenzunahme der Beugesehnen in Höhe des Handgelenkes. Hierzu kommt es indirekt zu einem Druck des unmittelbar benachbart verlaufenden sogenannten Nervus medianus. Am Anfang der Erkrankung stehen besonders nächtlich auftretende Missempfindungen (Kribbeln) an Daumen-, Zeige- und Mittelfinger. Im weiteren Verlauf entstehen eine Taubheit an den betroffenen Fingerkuppen und eine Schwächung des Daumenballens. Ist die Diagnose gesichert, kann eine chirurgische Behandlung in den meisten Fällen zu einer Rückbildung der Beschwerden führen.
Andere Nervenkompressionssyndrome betreffen den Nervus ulnaris am Ellenbogen oder den sogenannten Nervus radialis am Unterarm. Auch hier stehen Symptome an der Hand im Vordergrund.
Zur Diagnose eines Nervenkompressionssyndroms sind neben der körperlichen Untersuchung eine neurologische Untersuchung und eventuell auch eine Nervensonografie erforderlich. Diese erfolgt durch den:die Neurolog:in, die Entscheidung zu einer bestimmten Therapie in kollegialer Zusammenarbeit.
Bewegungsstörungen der Finger können durch Erkrankungen der Sehnenscheiden verursacht werden. Die zum Finger führenden Beugesehnen werden in einem Sehnenkanal durch Bandzüge geführt. Kommt es im Laufe der Lebensentwicklung zu einer leichten Größenzunahme der Sehne, entstehen Bewegungsstörungen meist im Sinne einer Morgensteifigkeit oder eines schmerzhaften Überspringens des Fingers bei der Beugung. Der sogenannte Schnappfinger kann durch eine einfache chirurgische Maßnahme meist nachhaltig beseitigt werden.
Eine weitere Erkrankung des Bindegewebes tritt an den Handflächen und Beugeseiten der Finger sowie an den Fußsohlen auf. Bei der als Morbus Dupuytren bezeichneten Erkrankung entwickeln sich knotige Bindegewebsstränge im Unterhautgewebe. Äußerlich tasten sich diese wie vorspringende, verkürzte Sehnen. Es handelt sich um eine genetische Erkrankung, deren Anlage in den Fingern von Geburt an vorhanden ist. Im Anfangsstadium ist keine chirurgische Therapie erforderlich. Im Krankheitsverlauf entwickelt sich eine Verkrümmung des betroffenen Fingers, der nicht mehr vollständig gestreckt werden kann. Eine chirurgische Behandlung kann in den meisten Fällen die Funktionsstörung größtenteils beseitigen.
Arthrosen an Handgelenk und Fingergelenke können verschiedene Ursachen haben. Infrage kommen Verletzungsfolgen, entzündliche (Rheuma) oder Stoffwechselerkrankungen (Gicht) oder auch Verletzungsfolgen. In den meisten Fällen sind die Arthrosen an Handgelenk und Fingergelenken jedoch anlagebedingt.
Eine Heilung eines arthrotisch veränderten Gelenkes ist medizinisch noch nicht möglich. Ist die Arthrose anlagebedingt, kann sie auch nicht gezielt vorgebeugt werden. Im Vordergrund stehen medizinische Maßnahmen zur Linderung arthrosebedingter Beschwerden. Hierzu existieren eine Reihe chirurgischer Möglichkeiten. Hierzu gehören die operative Entfernung arthrotisch betroffener Gelenkanteile (Arthroplastiken), ein vollständiger Gelenksersatz oder auch die Versteifung eines schmerzhaften Gelenkes. In manchen Fällen kann die isolierte Unterbrechung nur schmerzleitender Fasern zu einem Gelenk die Beschwerdesymptomatik deutlich lindern. Für die einzelnen Gelenke stehen daher ganz unterschiedliche Verfahren im Vordergrund. Am Daumensattelgelenk kann die operative Entfernung von Teilen der Gelenkfläche eine stabile Situation erzielen. Am Handgelenk steht die Unterbrechung schmerzleitender Nervenfasern oder auch eine teilweise oder vollständige Versteifung im Vordergrund. An den Fingergelenken ist sowohl eine Versteifung als auch ein Gelenksersatz möglich.
Tumorerkrankungen an der Hand sind in aller Regel gutartiger Natur. Häufig werden von der Gelenkinnenhaut ausgehende Zystenbildungen (Ganglion) oder auch vom Weichgewebe ausgehende gutartige Wucherungen beobachtet. Bösartige Tumoren stellen eine ausgesprochene Rarität dar. Gleichwohl sollte jede unklare Verdickung an der Hand einer definitiven Klärung und gegebenenfalls auch operativen Behandlung zugeführt werden. Fragen Sie Ihren:Ihre Handchirurg:in.
Weitere Informationen zu häufigen bei Handchirurg:innen behandelten Erkrankungen finden Sie unter der folgenden Liste:
Das Handgelenk bildet den friedlichen Übergang vom Unterarm zur Hand und ermöglicht eine Bewegung in allen Ebenen des Raumes. Zudem ist eine Drehbewegung zwischen Elle und Speiche und damit des Unterarmes möglich. Beteiligt daran ist das Drehgelenk zwischen Elle und Speiche, das Gelenk zwischen Elle, Speiche und den Handwurzelknochen und ein weiteres Gelenk zwischen den Handwurzelknochen.
Das Handgelenk überträgt sowohl grobe Kraft am Abstützen und Hantieren mit schweren Gegenständen. Bei feinmotorischen Tätigkeiten ist eine millimetergenaue Steuerung der Bewegungsabläufe erforderlich. An den Gelenken des Handgelenkes sind neben den bezeichneten Knochen eine als Puffer dienende Knorpelscheibe (Diskus triangularis), stabilisierende Bänder sowie die einen strahlenden Sehnenansätze beteiligt.
Verletzungen des Handgelenkes gehören zu den häufigsten Unfallverletzungen des Menschen. Beim Sturz auf die ausgestreckte Hand können sämtliche Strukturen der Hand beschädigt werden. Hierzu gehören Knochenbrüche an Speiche und Handwurzel, Bände Risse in der Hand sowie Schädigung des Gelenkknorpels und Diskus triangularis. Komplizierend kommt hinzu, dass bei vielen Verletzung mehrere dieser Strukturen beteiligt sein können.
Allein die Feststellung des Verletzungsmusters erfordert häufig neben der körperlichen Untersuchung verschiedene bildgebende Verfahren wie Röntgen, Kernspin und Computertomografie. In vielen Fällen ist die Diagnose erst durch eine zusätzliche Spiegelung des Handgelenkes (Arthroskopie) möglich.
Viele Handgelenksverletzungen können anfangs in ihrer Funktion kompensiert werden. Erst mit der Zeit entwickelt sich dann durch eine Störung der Mechanik eine allmähliche Handgelenksarthrose. Gerade in diesen Fällen ist es wichtig, das exakte Verletzungsausmaß frühzeitig festzustellen.
Ist eine Arthrose des Handgelenkes als Verletzungsfolge eingetreten können arthrosebedingter Beschwerden in vielen Fällen günstig beeinflusst werden.
Weitere Informationen zu den Verletzungen des Handgelenkes erhalten Sie unter der unten angegebenen Liste:
Die Hand ist der häufigste Verletzte Teil des menschlichen Körpers. Handverletzungen können durch stumpfe Gewalteinwirkung wie zum Beispiel beim Sturz auf die Hand auftreten. Scharfe Verletzung der Hautoberfläche können darunter gelegene funktionelle Strukturen betreffen. Diese liegen in anatomischer Hinsicht eng beieinander, sodass kombinierte Verletzungen von Sehnen, Nerven und Blutgefäßen beobachtet werden.
Nicht immer sind Handverletzungen leicht zu erkennen und zu diagnostizieren. Bei stumpfen Verletzungen wird die Funktionsstörung gelegentlich erst nach Stunden oder Tagen manifest. In seltenen Fällen kann eine Fraktur oder einen Bänderschaden erst nach Jahren zu funktioneller Beeinträchtigung führen. Auch bei penetrierenden Handverletzungen ist es gelegentlich schmerzbedingt schwierig, das Ausmaß der Schädigung anfangs vollständig festzustellen.
Die adäquate Behandlung verletzter Hände erfordert eine Vielzahl personeller, technischer und organisatorischer Voraussetzung. Offene Handverletzungen werden zeitnah chirurgisch behandelt. Bei geschlossenen Verletzungen steht zunächst die vollständige Abklärung, eventuell auch durch bildgebende Verfahren wie Röntgen und Kernspintomographie, im Vordergrund.
Die Verletzung von feinen Strukturen wie Nerven und Blutgefäßen erfordert dabei die Anwendung mikrochirurgische Techniken, hierzu einer besonderen Ausbildung und Instrumentation. Und die Verwendung des Operationsmikroskops.
Zur Versorgung von Knochenbrüchen, Sehnen und Bänderläsion stehen speziell größenadaptierte Osteosynthesessysteme sowie entsprechendes Nahtmaterial zur Verfügung.
Zuletzt ist im Anschluss an die chirurgische Behandlung eine dem Verletzungsmuster und ihre Versorgung angepasste physiotherapeutische Nachbehandlung notwendig. Diese beginnt in vielen Fällen bereits unmittelbar im Anschluss an die Verletzung und muss den Möglichkeiten der Verletzung und ihrer chirurgischen Versorgung angepasst sein.
Im Zusammenspiel sämtlicher Komponenten der Behandlung kann so ein optimales Ergebnis erzielt werden.
Weitere Fachinformationen zu den Verletzungsformen und ihrer Behandlung erhalten Sie unter folgender Liste:
Für die Behandlung Ihrer Erkrankung oder Ihrer Verletzung an der Hand haben wir ganz verschiedene Wege eingerichtet:
Frische Handverletzung
Bei einer frischen Handverletzung erfolgt die erste Untersuchung und Beurteilung in der Notaufnahme des Krankenhauses. Der:die hier tätige chirurgische Kolleg:in untersucht Sie, stellt eine Verdachtsdiagnose und zieht den:die Handchirurg:in hinzu. Umschriebene Verletzungen können in der Notaufnahme unmittelbar versorgt werden. Ist eine operative Behandlung notwendig und dringlich durchzuführen kann diese im hierzu bestehenden Zeitfenster unmittelbar durchgeführt werden.
Bei ausgedehnten Verletzungen ist eine stationäre Behandlung möglich, nach kleineren Eingriffen können Sie das Krankenhaus unmittelbar wieder verlassen.
Länger zurückliegende Verletzung oder chronische Erkrankung
Bei länger zurückliegenden Verletzungen und chronischen Handerkrankungen ist eine genaue Klärung erforderlich. Die Untersuchung wird in der Handsprechstunde durchgeführt. In der Regel erfolgt hier zu einer Einweisung durch Ihren:Ihre Hausärzt:in oder Orthopäd:in. In der Handsprechstunde werden sie untersucht, falls notwendig, werden weitere Untersuchungen veranlasst. Hierzu gehören bildgebende Verfahren wie Röntgen, Computertomografie und Kernspintomografie. Gelegentlich müssen weitere Ärzt:innen hinzugezogen werden wie zum Beispiel aus der Neurologie oder der Rheumatologie.
Diagnose und Therapie
Nach der Untersuchung in der Sprechstunde wird eine Diagnose gestellt und Behandlungsmöglichkeiten dargelegt. Ob eine konservative oder operative Behandlung durchzuführen ist oder ob diese durch den:die einweisende:n Ärzt:in oder in unserer Sprechstunde erfolgen soll, ist vom Einzelfall abhängig.
Ist eine Operation angezeigt, so kann diese sowohl ambulant als auch stationär durchgeführt werden.
Unmittelbar im Anschluss an eine Operation betreuen wir Sie weiter in der Handsprechstunde. Eine Empfehlung zur notwendigen Rehabilitation und Nachbehandlung wird gegeben. Sofern die Nachsorge durch Ihren:Ihre Chirurg:in oder Orthopäd:in durchgeführt wird, stehen wir Ihnen auch im gesamten nachfolgenden Behandlungsverlauf immer für Rückfragen zur Verfügung.
Weitere Informationen zu Behandlung in unserem Hause finden Sie unter der folgenden Liste:
Auch ambulante Operationen finden in einem "richtigen" OP mit allen Sicherheitsstandards statt. Nach einem ambulanten Eingriff können Sie am Tag der Operation das Krankenhaus wieder verlassen. Viele Operationen an der Hand können ambulant durchgeführt werden. Dies gilt für alle Eingriffe, bei denen keine größeren Probleme nach der Operation zu erwarten sind. Alle ambulanten Operationen werden im Diakonieklinikum unter den gleichen Hygiene- und Sicherheitstandards durchgeführt wie “große” Operationen unter stationären Bedingungen.
Viele Operationen an der Hand werden in örtlicher Betäubung durchgeführt. Auch Eingriffe unter Vollnarkose können ambulant durchgeführt werden. Im Anschluss an die Narkose ist eine Aufwachphase von einigen Stunden notwendig, die Sie in unserem ambulanten Operationszentrum unter Überwachung verbringen. Nach einer abschließenden Kontrolle durch den:die Operateur:in und den:die Narkoseärzt:in kann das Krankenhaus wieder verlassen werden.
Nach der ambulanten Operation erhalten Sie spezielle Empfehlungen und auch geeignete Schmerzmedikamente. Hochlagerung der Hand und Kühlung erleichtern Beschwerden nach der Operation. Sofern doch irgendein Problem auftreten sollte, können Sie unter der Nummer des Diakonieklinikums (040) 79020 - 0 eine:n Ärzt:in erreichen.
Am Tag nach der Operation wird ein Verbandwechsel durchgeführt, spätestens dann können alle Fragen zum Eingriff beantwortet und die weiteren Termine verabredet werden.
Als Dupuytren'sche Erkrankung bezeichnet man gutartige Bindegewebswucherungen der Hand. In ihrem Verlauf bilden sich knotige Verdickungen und verhärtete Stränge, anfangs in der Handfläche und später an Daumen und Fingern. Die Verdickungen tasten sich wie (verkürzte) Sehnen. Eine eigentliche Sehnenverkürzung liegt, wie häufig irrtümlich angenommen, nicht vor.
Die Dupuytren'sche Erkrankung ist genetisch bedingt. Umstritten ist bis heute, ob eine Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) oder eine Leberschädigung die Krankheitsentwicklung fördern.
Die Entwicklung der Bindegewebswucherungen verläuft in Schüben, wobei sich Aktivitäts- und Ruhephasen abwechseln. Nicht selten wird der erste Schub im Anschluss an ein traumatisches Ereignis beobachtet. Meist finden sich die ersten Veränderungen in der Hohlhand in Form tastbarer Knoten und Stränge. Mit der weiteren Entwicklung treten krankhafte Veränderungen im Verlauf von Daumen und Fingern aus und führen zu zunehmender Verkrümmung. In Spätstadien können die Finger vollständig in die Hand eingeschlagen sein.
Eine wirksame Vorbeugung der Krankheitsentwicklung ist nicht möglich. Die einzige wirksame nichtoperative Maßnahme, die in frühen Stadien die Entwicklung der Erkrankung verlangsamen kann, ist die Behandlung der Hand mit Röntgenstrahlen, die wegen ihrer Nebenwirkungen umstritten ist.
Ich habe eine Verdickung in der Handfläche bemerkt - was soll ich tun? Treten zum ersten Mal Verhärtungen der Verdickungen in der Handfläche oder an den Beugeseiten der Finger auf, sollte die Diagnose gesichert werden Suchen Sie einen Arzt auf, am besten einen Orthopäden oder Handchirurgen.
Ich habe Symptome einer Dupuytren’schen Erkrankung was könnte es sonst auch sein? Eine Verhärtung kann ganz verschiedener Ursache sein. Möglich in der Hand sind gutartige Bindegewebstumore oder auch einmal ein so genanntes Überbein („Ganglion“), besonders an den Beugeseiten der Finger.
Welche Untersuchungen sind notwendig, damit die Diagnose gestellt werden kann? Keine. Im typischen Fall ist es eine so genannte „Blickdiagnose“. Die ärztliche Untersuchung in der Sprechstunde ist ausreichend. Laboruntersuchungen, Röntgen, Kernspin (MRT) und Computertomogramm (CT) sind nicht notwendig und geben auch keine zusätzlichen hilfreichen Informationen. Manchmal bestehen jedoch außer den Verhärtungen in der Handfläche zusätzliche Symptome wie Schmerzen an den Fingern oder Gefühlsstörungen. Nur in diesen Fällen sind weitere Untersuchungen notwendig um andere, eventuell zusätzlich bestehende krankhafte Veränderungen nachweisen oder ausschließen zu können.
Was kann ich vorbeugend tun, um die Krankheitsentwicklung zu verhindern? Leider nur wenig. Dehnungsübungen für die betroffenen Finger sind nur wenig hilfreich und können die Entwicklung einer Verkrümmung des Fingers nicht wirklich verhindern. Einzige wirksame Maßnahme, die die Krankheitsentwicklung nicht verhindern, sondern verzögern kann, ist die Behandlung mit Röntgenstrahlen mit ihren Vor- und Nachteilen. Fragen Sie Ihren Handchirurgen hierzu.
Kann man konservativ, das heißt ohne Operation behandeln? Eine Röntgenbestrahlung ist eine Maßnahme, die den weiteren Verlauf verzögert. Ein verkrümmter Finger kann mit Röntgenstrahlen nicht begradigt werden. Sie stellt daher eine Option im Anfangsstadium der Erkrankung dar. Ist es zur Verkrümmung gekommen, kommt im Frühstadium eine Unterbrechung des Strangs durch Nadelfasziotomie in Frage. Nicht zugelassen in Deutschland ist die Spritzenbehandlung mit Kollagenase („Xiapex“), mit der ein Strang auch nicht vollständig aufgelöst, so doch ähnlich wie bei einer Nadelfasziotomie punktuell unterbrochen werden kann.
Wann soll operiert werden? Erst, wenn ein Finger bereits verkrümmt ist. Es besteht eine Veranlagung zu der Erkrankung in allen Fingern beider Hände. Auch eine Operation im Frühstadium kann die Erkrankung nicht heilen; weitere Operationen am operierten Finger sind zu erwarten. Die Komplikationsrate von wiederholten Operationen im gleichen Gebiet ist deutlich höher als beim Ersteingriff - dieser sollte daher nicht zu früh durchgeführt werden. Allerdings sollte auch nicht zu lange gewartet werden. Ist der Finger stark verkrümmt, so ist die Operation technisch schwierig. Möglich ist, dass der Finger dann nicht immer vollständig aufgerichtet werden kann. Bei starker Verkrümmung ist die Haut verkürzt. Zusätzliche operative Maßnahmen wie z.B. eine Hauttransplantation werden notwendig. Komplikationen bei der Wundheilung sind dann häufiger zu erwarten.
Wie dringlich ist der Eingriff? Die Erkrankung verläuft langsam in Schüben, meist über Jahre hinweg. Es besteht keinerlei Dringlichkeit für den Eingriff, der in Ruhe geplant werden soll. Auch nach der Operation sollte Zeit für die Nachbehandlung eingeplant werden.
Was passiert, wenn nicht operiert wird? Die Krankheit schreitet langsam fort - mit und ohne Operation. Sie verläuft typischerweise in Schüben. Ruhephasen können dabei mehrere Jahre andauern, Wachstumsschübe dauern meist einige Monate. In welchem Zeitrahmen dies zu erwarten ist, ist individuell sehr verschieden und kann auch im Voraus nicht festgestellt werden. Grundsätzlich gilt, dass je früher die Krankheit auftritt, umso schneller entwickelt sie sich im weiteren Leben.
Gibt es Gründe gegen eine Operation? Jeder Eingriff hat Risiken. Bei der Dupuytren-Operation kann es zu Wundheilungsstörungen kommen, die den Verlauf verzögern und das Ergebnis in Frage stellen können. In seltenen Fällen kann bei der Operation ein Fingernerv beschädigt werden, was ein Taubheitsgefühl am Finger zu Folge hat. Möglich sind auch Verhärtungen der Operationsnarbe, die sich nur langsam wieder lösen. Komplikationen sind häufiger, wenn zum wiederholten Mal am gleichen Finger operiert wird - hier sollte das Vorgehen genau überlegt werden.
Ist eine Vorbereitung auf den Eingriff notwendig? Ist die Erkrankung sehr ausgeprägt und finden sich kleine Einziehungen der Haut, so können hier durch Feuchtigkeit Unreinheiten bestehen- vor einer Operation ist eine sorgfältige Hautpflege notwendig um Infektionen nach der Operation zu vermeiden.
Was muss ich am Tag der Operation beachten? Nüchtern sein! Alles Notwendige hierzu wurde mit dem Anästhesisten besprochen- auch hinsichtlich Ihrer Medikamente, die am Morgen genommen werden.
Was muss ich nach der Operation beachten? Die Hand ist verbunden und geschient. Häufig ist bei der Operation eine Drainage eingelegt worden, die mit einem Silikonschlauch zu einem Vakuumgefäß geführt wird („Redon-Drainage“). Die Hand sollte am Operationstag geschont werden und nicht längere Zeit herunterhängen. Sind sie zu Hause und tritt etwas Unerwartetes auf, ist der Verband zu eng oder kommt es zu starken Schmerzen, die mit einer Tablette nicht gelindert werden können, suchen Sie Ihren Operateur auf!
Welche Komplikationen können auftreten? Typische, wenn auch seltene Komplikationen während des Eingriffs sind eine Beschädigung der kleinen Nerven und Blutgefäße. Direkt nach der Operation können Probleme mit der Wundheilung auftreten. Eine Nachblutung tritt wenn, dann in der ersten Nacht nach der Operation auf. Eine Störung der Wundheilung mit Schorfbildung oder auch selten einmal ein Infektion tritt nach einigen Tagen auf und kann die Abheilung verzögern. Typisch ist eine Verhärtung der Operationsnarbe in den ersten Wochen nach dem Eingriff. Diese ist in ihrer Ausprägung unterschiedlich und auch nicht von der Ausprägung der Erkrankung oder von der Art der Operation abhängig. Die Verhärtung löst sich dann allmählich im ersten Jahr nach der Operation. Keine eigentliche Komplikation ist des Wiederkehren („Rezidiv“) der Erkrankung mit erneuter Ausbildung von Knoten und Strängen. Dies kann ist auch durch eine besonders gründliche Entfernung der Veränderungen nicht zu verhindern.
Was passiert nach der Operation? Am Folgetag wird der Verband gewechselt. Die weiteren Kontrollen und erforderliche Maßnahmen werden dann verabredet. Im typischen Fall bleibt die Hand einige Tage geschient; die Fäden werden nach 10-12 Tagen gezogen.
Wie ist die Nachbehandlung? Die spezielle Nachbehandlung beginnt bereits während der Wundheilung. Bei stabiler Wunde kann der Finger nach einigen Tagen passiv gestreckt werden. Nach Entfernung der Fäden werden die Bewegungsübungen intensiviert, entweder eigenständig oder unterstützt durch ein Handtherapeuten. Je nachdem, wie gut der Finger beweglich ist, kommen weitere Hilfsmittel, wie eine Dehnungsschiene („Quengel“) oder ein spezieller, nachts getragener Handschuh zur Anwendung. Ist die Narbe verhärtet, helfen Massagen, Narbensalben und evtl. eine Silikonauflage und manchmal ein so genannter Kompressionshandschuh. Ob und welche dieser Behandlungen notwendig sind, ist ganz verschieden und muss individuell abgestimmt werden. Auch die Dauer der Nachbehandlung kann sehr variieren. Fragen Sie Ihren Arzt!
Wann kann ich wieder arbeiten oder Sport treiben? Es hängt von Ihrem Beruf ab und vom Verlauf der Wundheilung. Typischerweise werden der Fäden nach 10 bis 12 Tagen gezogen. Danach bestehen in den meisten Fällen noch kleinere Schorfe im Wundbereich. Vollständig geschlossen sind die Operationswunden meist nach 3-4 Wochen, so dass dann wieder gearbeitet werden kann. Gelegentlich ist auch eine längere Bewegungstherapie notwendig, die den Verlauf über Wochen verzögern kann.
Gibt es eine vollständige Heilung? Nein. Die Erkrankung kann nicht vollständig geheilt werden, die Veranlagung zur Strangbildung bleibt auch nach einem erfolgreichen Eingriff bestehen, unabhängig davon, wie ausgedehnt und „gründlich“ operiert wird. Ob und wann Veränderungen nach einer Operation erneut auftreten, hängt nicht davon ab, inwieweit diese bei der Operation entfernt wurden, sondern von genetischen Faktoren, die nicht beeinflussbar sind.
Mit welchen Dauerfolgen muss ich rechnen? Es bleiben Narben an der operierten Hand. In der unmittelbaren Umgebung der Narben kann ein Taubheitsgefühl bleiben, im komplizierten Verlauf auch an der Fingerkuppe. Es bleibt auch eine gewisse Bewegungseinschränkung, abhängig von der Schwere des Ausgangsbefundes.
Arthrosen beginnen auch an den Fingergelenken mit einem allmählichen Verlust des Knorpelüberzugs. An den Fingerendgelenken („Heberden-Arthrose“) entstehen neben der Ausdünnung des Knorpels charakteristische Knochenverdickungen im unmittelbaren Gelenkbereich.
Die Erkrankung fällt zunächst durch eine Verdickung des Fingers an den betroffenen Gelenken auf. Anfangs bestehen in den meisten Fällen nur geringe Beschwerden. Im weiteren Verlauf entwickelt sich eine Bewegungseinschränkung; Schmerzen treten erst in späten Stadien auf. In ausgeprägten Fällen kann sich eine Verkrümmung des Fingers im Bereich des betroffenen Gelenkes entwickeln. Gelegentlich werden auch kleine Zysten an der Streckseite der Endgelenke beobachtet (Mukoidzysten).
Arthrosen an den Fingergelenken sind meist anlagebedingt. Eine spezifische Ursache ist in den meisten Fällen nicht bekannt. Sie entwickeln sich nicht an allen Fingern gleichmäßig, sind aber meist an allen Fingern zumindest als Anlage vorhanden.
Patienten mit Arthrosen an den Fingerendgelenken leiden häufiger unter einem Karpaltunnelsyndrom oder Veränderungen an den Sehnenscheiden der Finger ("Schnellender Finger").
Die Symptome sind bei den Arthrosen der verschiedenen Gelenke unterschiedlich. Arthrosen der Endgelenke fallen anfangs durch äußerlich sichtbare Verdickungen an den Fingerendgliedern auf. Schmerzen und Bewegungseinschränkung treten erst in späteren Stadien auf.
Zur Diagnosestellung ist eine einfache Röntgenuntersuchung in den meisten Fällen ausreichend. Nur sofern ein Verdacht besteht, dass eine entzündliche Erkrankung (Rheuma) oder eine Stoffwechselerkrankung (Gicht) besteht, sind zusätzlich Blutuntersuchungen notwendig.
Der Verlauf der Gelenkveränderungen kann durch vorbeugende Maßnahmen nicht verändert werden.
Eine Behandlung lindert die arthrosebedingten Beschwerden. Grundsätzlich gilt: Bei fehlenden Schmerzen in eine medizinische Behandlung nicht notwendig.
Bei Schmerzen im betroffenen Gelenk kann im Frühstadium eine Injektion in das Gelenk eine zeitliche begrenzte Schmerzlinderung herbeiführen. Auch eine Röntgenreizbestrahlung oder die Injektion radioaktiver Substanzen in den Gelenkinnenraum („Radiosynoviorthese“, "RSO") kann in unterschiedlichem Grad und von unterschiedlicher Dauer hilfreich sein.
Eine operative Entfernung der Verdickungen im Gelenkbereich kann die Arthroseentwicklung nicht verzögern und bessert nicht die Funktion des betroffenen Fingers.
Im Gegensatz zum Grundgelenk und Mittelgelenk liegt ein verlässlicher endoprothetischer Gelenkersatz für das Fingerendgelenk entsprechend einem künstlichen Hüft- oder Kniegelenk noch nicht vor.
Eine definitive Versteifung des Gelenks in funktionsgünstiger, leichter Beugestellung beseitigt die arthrosebedingten Schmerzen um den Preis des Verlustes der Beweglichkeit des betroffenen Fingerendgelenks. Bei starker Schmerzhaftigkeit kann so eine schmerzfreie Belastbarkeit unmittelbar wiederhergestellt werden. Die Beweglichkeit des Fingers insgesamt ist durch die Versteifung des Endgelenks nur wenig gemindert, wenn Grund- und Mittelgelenk frei beweglich sind.
Bei Verdickungen an den Fingerendgliedern und Schmerzen bei Beanspruchung - was muss ich als erstes tun?
Wahrscheinlich handelt es sich um eine beginnende Arthrose. Es kann jedoch eine entzündliche Erkrankung oder eine Stoffwechselstörung vorliegen. Lassen Sie die Veränderungen abklären.
Ich habe Symptome einer Fingergelenksarthrose. Was könnte es noch sein?
Es könnte eine Gichterkrankung sein oder eine seltene Gelenkerkrankung anderer Ursache, auch wenn dies nicht wahrscheinlich ist.
Welche Untersuchungen sind notwendig, damit die Diagnose gestellt werden kann?
Notwendig ist eine Röntgenuntersuchung. Manchmal ist eine Blutuntersuchung zusätzlich notwendig, etwa um eine Gicht ausschließen zu können.
Kann man konservativ, ohne Operation behandeln?
Die Verdickungen können durch eine konservative Behandlung nicht beseitigt werden, auch nicht die Veränderungen am Gelenkknorpel. Die konservative Behandlung kann die Schmerzen lindern. Im Vordergrund stehen Medikamente, die in das Gelenk gespritzt werden. Eine Übungsbehandlung ist wenig erfolgversprechend.
Welches Operationsverfahren ist das Richtige? Die alleinige Entfernung der Verdickungen bessert nicht die Schmerzen. Eine Versteifung des Endgelenks führt zu einer schmerzfreien Belastbarkeit.
Wann soll operiert werden und wie dringlich ist der Eingriff?
Es besteht keinerlei Dringlichkeit – und auch abgesehen von den Schmerzen kein Grund, eine frühe Operation vorzunehmen.
Was passiert, wenn nicht operiert wird?
Die Veränderungen schreiten langsam im Laufen von Jahren voran.
Gibt es Gründe gegen eine Operation?
Jeder Eingriff hat Risiken. Eine Versteifung führt zu einem Verlust der Beweglichkeit.
Was muss ich am Tag der Operation beachten?
Die Operation wird in der Regel in örtlicher Betäubung durchgeführt. Man kann daher normal frühstücken.
Eine spezielle Vorbereitung ist nicht erforderlich. Der Finger sollte frei sein von kleinen Wunden, insbesondere am Nagelbett.
Was muss ich nach der Operation beachten?
Der Finger ist verbunden und geschient. Die Hand sollte nicht längere Zeit herunterhängen.
Welche Komplikationen können vorkommen?
Eingriffe am Fingerendgelenk haben ein gewisses, wenn auch insgesamt kleines Infektionsrisiko.
Selten wächst der Knochen nicht störungsfrei zusammen, eine Nachoperation ist dann notwendig.
Was passiert nach der Operation und wie ist die Nachbehandlung?
Der Finger ist geschient, meist ca. 4 Wochen. Die Fäden werden nach 10-12 Tagen wieder entfernt.
Bis zur vollständigen Belastbarkeit vergehen 2-3 Monate.
Sofern Drahtstifte verwendet wurden, müssen diese in einem zweiten Schritt nach ca. 3 Monaten wieder entfernt werden.
Wann kann ich wieder arbeiten oder Sport treiben?
Sofern der Finger dabei belastet werden muss nach 2-3 Monaten
Was ist in der Zukunft zu beachten?
Es ist damit zu rechnen, dass auch an anderen Fingern ähnliche Probleme auftreten werden.
Nach Verletzungen und Operationen an der Hand steht in der Nachbehandlung die frühe Bewegung an erster Stelle. Trotzdem ist gelegentlich eine vorübergehende Ruhigstellung zur Sicherung des Operationserfolges notwendig. In erster Linie gehören hierzu Gips- oder Kunststoffschienen, die unmittelbar nach operativen Eingriffen angelegt werden. Nervenfunktionsstörungen erfordern gelegentlich spezielle Lagerungsschienen zur Entlastung der Muskulatur, bis die Funktion allmählich wiederkehrt.
Bei eingetretenen Bewegungseinschränkungen aufgrund von narbigen Verklebungen oder geschrumpfter Gelenkkapsel kann eine Besserung der Beweglichkeit durch eine dauerhafte Dehnung mit einer sogenannten Quengelschiene erzielt werden.
Gipsverbände und Kunststoffschienen aus thermoplastischem Material werden von uns selbst angefertigt. Bestimmte Schienenanordnungen werden nach unseren Vorgaben von Orthopädiemechaniker:innen gefertigt.
Nach Verletzungen und Operationen der Hand ist die Nachbehandlung häufig ebenso wichtig wie die Operation selbst. Mit der Physiotherapie werden die Gelenke mobilisiert, die passive und aktive Beweglichkeit gefördert und wiederhergestellt. Durch eine spezielle Narbenbehandlung können Verklebungen gelöst und Narben aufgelockert werden, sodass eine Schmerzlinderung sowie eine Bewegungserweiterung erreicht werden kann.
Die Ergotherapie dient dem Training der Funktion und Kraft sowie dem Wiedererlernen von Bewegungsabläufen.
Wir arbeiten mit der Physiotherapiepraxis "PhysioMed Kaifu GmbH" im benachbarten Kaifu-Ärztehaus, Hohe Weide 17b, zusammen. Die Mitarbeiter:innen können Operations- und Verletzungsfolgen optimal nachbehandeln.
In der Höhe des Handgelenks tritt der Nervus medianus zusammen mit den Sehnen der Fingerbeuger in einem engen Kanal zur Hand (sogenannter Karpaltunnel). Er vermittelt das beugeseitige Gefühl an Daumen, Zeige- und Mittelfinger und an der Daumenseite des Ringfingers. Mit seinen motorischen Fasern steuert er den größeren Anteil der Muskulatur des Daumenballens sowie einige der kleinen, zu den Fingern führenden Handmuskeln.
Unter einem Karpaltunnelsyndrom versteht man diejenigen Krankheitserscheinungen, die in der Folge einer Druckschädigung des Nerven in dem beschriebenen Kanal auftreten. Dazu gehören schmerzhafte Missempfindungen und im weiteren Verlauf ein Taubheitsgefühl in den betroffenen Fingern. Die Schädigung der motorischen Fasern führt zu einer Schwäche der Muskulatur des Daumenballens.
Die häufigste Ursache eines Karpaltunnelsyndroms ist eine allmähliche und ansonsten nicht weiter krankhafte Vermehrung des Sehnengleitgewebes („Sehnenscheide“) der Beugesehnen. Ein Karpaltunnelsyndrom kann jedoch auch eine Folge anderer, definierter Erkrankungen („sekundär“) sein. Hierzu gehören:
Typische Symptome eines Karpaltunnelsyndroms sind elektrisierende Mißempfindungen, Kribbeln und Taubheitsgefühl an den betroffenen Fingern, vorwiegend nachts. Die Beschwerden können jedoch auch gänzlich anders auftreten, z.B. als Schmerzen in der Hand beim festen Zufassen.
Im weiteren Verlauf entwickelt sich ein andauerndes Taubheitsgefühl an Daumen, Zeige- und Mittelfinger und der Daumenseite des Ringfingers hinzu; der Kleinfinger bleibt meistens ausgespart. Ebenfalls im späteren Verlauf kommt es zu einer Muskelminderung des Daumenballens mit nachfolgender Schwäche des Daumens.
Zur Diagnosestellung gehört eine Messung der Nervenströme mit Muskeltestung (EMG, „Elektromyografie“). Diese kann die Schädigung des Nerven direkt nachweisen. Sie erlaubt auch eine Differenzierung zwischen anderen möglichen Ursachen der Beschwerden, wie zum Beispiel eine Veränderung in der Wirbelsäule. In schwierigen Fällen kann der Nerv auch durch eine Ultraschalluntersuchung (Sonografie) dargestellt werden. Sie ist dann von besonderem Nutzen, wenn Folgen von Verletzungen oder eventuellen Voroperationen in der Umgebung des Nerven vorliegen. Diese Untersuchungen werden vom Neurologen durchgeführt.
Die konservative Behandlung besteht im Tragen einer Schiene für das Handgelenk, vorwiegend nachts, wenn es zu den Beschwerden kommt. Die Schiene verhindert das Eintreten einer Beugestellung des Handgelenks. Zumindest die nächtlichen Missempfindungen können so teilweise gebessert oder vorübergehend beseitigt werden. Auch eine Behandlung mit entzündungshemmenden Medikamenten (Kortison, NSAR, z.B. Ibuprofen oder Diclophenac), als Tablette oder als direkte Kortisoninjektion in den Karpaltunnel kann die Erscheinungen vorübergehend bessern oder beseitigen. Meist kehren die Erscheinungen nach einiger Zeit zurück.
Ist die Diagnose eines Karpaltunnelsyndroms gesichert und besteht bereits ein Taubheitsgefühl oder eine Minderung der Muskulatur des Daumenballens, so sollte mit der Operation nicht zu lange gezögert werden. Die Erholung des Nerven ist auch davon abhängig, wie lange die Krankheitserscheinungen vor dem Eingriff bestanden haben.
Die operative Behandlung besteht in der Öffnung des Karpaltunnels und damit der Druckentlastung des Nerven. Das über dem Nerven und den Beugesehnen liegende Faserband („Retinaculum flexorum“) wird parallel zum Nerven durchtrennt. Funktionelle Beeinträchtigungen sind hierdurch nicht zu befürchten.
Man unterscheidet bei der Operation die offene von der endoskopischen („minimal invasiven“) Methode. Bei der offenen Methode wird ein Hautschnitt in der Hohlhand angelegt und die über dem Nervus medianus und den Beugesehnen liegende Faserschicht unter Sicht durchtrennt. Der Nerv ist dabei sichtbar, die Veränderungen können beurteilt werden. Bei der geschlossenen (endoskopischen) Methode wird ein kleiner Schnitt über dem Handgelenk angelegt. Von hier aus wird eine Optik eingesetzt; es wird dann mit einer kleinen Klinge eingegangen und unter Kontrolle der Optik die Faserschicht von innen durchtrennt. Der schnitt ist hier kleiner, es besteht jedoch das Risiko einer Schädigung der motorischen Fasern des Nerven.
Die offene Karpaltunnelspaltung stellt das Standardverfahren zur operativen Behandlung des Karpaltunnels dar. Bei einem fortgeschrittenen Karpaltunnelsyndrom mit Taubheit und Muskelschädigung sollte der Eingriff nicht länger hinausgezögert werden.
Meine Finger schlafen nachts ein - gelegentlich habe ich ein Taubheitsgefühl - was muss ich als erstes tun?
Es gibt verschiedene mögliche Ursachen für solche Beschwerden. Treten diese Erscheinungen regelmäßig auf, so sollten sie auch abgeklärt werden. Bei Gefühlsstörungen handelt es sich um die Folge von Nervenfunktionsstörungen - der Fachmann für die Untersuchung ist ein Neurologe. Dieser sollte spezielle Erfahrungen in der Untersuchung von Nerven haben.
Ich habe Symptome eines Karpaltunnelsyndroms; was könnte es außerdem sein?
Es könnte eine Erkrankung der Halswirbelsäule sein. Bei Bandscheibenschäden und besonders beim Bandscheibenvorfall können Nerven ebenfalls durch Druck geschädigt sein. Die Beschwerden treten dann entlang des Armes auf. Sie sind typischerweise ebenfalls ausstrahlend bis in die Hand und abhängig von der Lage des Arms.
Es könnte auch eine Erkrankung der Nerven selbst sein. Die häufigste ist eine so genannte Polyneuropathie. Sie tritt bei Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) oder bei Stoffwechselerkrankungen auf.
In seltenen Fällen können ähnliche Beschwerden bei den verschiedensten neurologischen Erkrankungen auftreten.
Welche Untersuchungen sind notwendig, damit die Diagnose gestellt werden kann?
Bei der körperlichen Untersuchung der Hand werden typische Veränderungen festgestellt. Dazu gehören eine Gefühlsstörung an den Fingern oder eine verminderte Hautfeuchte. Hält man Handgelenk für eine Minute in maximaler Beugung, können die Erscheinungen provoziert werden. Die Muskulatur am Daumenballen kann vermindert sein.
Weitere apparative Untersuchungen werden durch den Neurologen durchgeführt. Dieser misst die Nervenleitfähigkeit in verschiedenen Abschnitten des Nerven und kann so den Ort der Schädigung feststellen. So kann zwischen einem Karpaltunnelsyndrom und Folgen einer Wirbelsäulenerkrankung unterschieden werden. Schließlich kann der Nerv durch eine Ultraschalluntersuchung direkt abgebildet werden.
Röntgen, Computertomografie und Kernspintomographie sind nur dann notwendig, wenn noch andere krankhafte Veränderungen vermutet werden.
Kann konservativ, d. h. ohne Operation behandelt werden?
Eine nächtliche Schiene verhindert, dass die Hand nachts unbemerkt in Beugestellung gerät und damit das „Einschlafen“ der Finger ausgelöst wird.
Bestimmte Medikamente können die Erscheinungen mindern. Dazu gehören starke entzündungshemmende Substanzen wie Ibuprofen oder Diclophenac. Stärker wirksam ist Kortison, als Tablette oder auch als Injektion direkt in den Karpaltunnel. Die Wirksamkeit ist zeitlich begrenzt.
Wann soll operiert werden?
Eine Operation die Beschwerden immer dann beseitigen, wenn die Veränderungen nicht zu lange bestehen und nicht zu ausgeprägt sind. Ist bereits ein Taubheitsgefühl vorhanden oder die Muskulatur des Daumenballens gemindert, kann durch weiteres Zuwarten das Ergebnis einer Operation schlechter sein.
Wie dringlich ist der Eingriff?
Dies hängt von der Ausprägung der Symptome ab.
Besteht bereits eine Gefühlsminderung an den Fingern, verhindert eine zeitnahe Operation das Risiko der Entstehung bleibender Schäden. Bestehen nur gelegentliche Erscheinungen und ist das Gefühl zwischenzeitlich vollständig normalisiert, kann man sich mehr Zeit lassen.
Einen zusätzlichen Hinweis auf die Dringlichkeit gibt das Ergebnis der neurologischen Untersuchung.
Was kann passieren, wenn nicht operiert wird?
Auf lange Sicht nehmen die Erscheinungen an Intensität zu. In manchen Fällen ist zwischenzeitlich eine Besserung möglich. Im Laufe der Zeit kann es zu einem vollständigen Taubheitsgefühl an den betroffenen Fingern und zu einer Lähmung des Daumenballens kommen. Wird zu spät operiert, ist die Rückbildung langwierig und kann mehrere Monate andauern und bleibt unvollständig.
Gibt es Gründe gegen eine Operation?
Jeder Eingriff hat Risiken, wie eine Heilungsstörung oder eine schmerzhafte Narbe nach der Operation.
Ist das Karpaltunnelsyndrom durch vorübergehende Veränderungen verursacht, so kann es sich auch ohne Operation zurückbilden, wenn die Veränderungen beseitigt sind. Hierzu gehören eine Schwangerschaft oder auch einmal ein akutes rheumatisches Geschehen.
Ist eine Vorbereitung auf den Eingriff notwendig?
Eine spezielle Vorbereitung ist nicht erforderlich. Grundsätzlich sollte die zu operierende Hand frei sein von Wunden oder Hautverletzungen. Kein Nagellack!
Was muss ich am Tag der Operation beachten?
Es hängt davon ab, welche Betäubungsform gewählt wurde. Bei einer Lokalanästhesie kann ein normales Frühstück eingenommen werden. Im Falle einer Vollnarkose oder Armbetäubung ist Nüchternheit notwendig.
Eine Medikamenteneinnahme vor der Operation sollte im Vorgespräch abgesprochen werden – besonders betrifft dies alle Medikamente zur Blutverdünnung. Medikamente gegen Bluthochdruck müssen im Regelfall eingenommen werden.
Was muss ich nach der Operation beachten?
Die Finger können bewegt und die Hand soweit verwendet werden, wie dies schmerzfrei möglich ist. Die Hand sollte nicht längere Zeit herunterhängen.
Welche Komplikationen können auftreten?
Allgemeine Operationskomplikationen chirurgischer Eingriffe wie eine Infektion oder Heilungsstörung sind bei einer Karpaltunnelspaltung selten.
Sehr selten ist eine direkte Verletzung des Nerven bei der Operation.
Wird der Karpaltunnel nicht vollständig geöffnet, bleiben die Beschwerden unverändert oder nehmen sogar nach der Operation sogar zu.
Häufiger ist eine Verhärtung der Narbe, die sich in den Tagen nach der Operation entwickelt und nur ganz langsam im Laufe von Wochen normalisiert.
Was passiert nach der Operation?
Nach der Operation wurde ein Verband angelegt, der Daumen und Finger ausspart. Man kann das Krankenhaus unmittelbar wieder verlassen. Man sollte am Tag der Operation nicht selbstständig ein Fahrzeug führen.
Wie ist die Nachbehandlung?
Abends sind wenige Schmerztabletten ausreichend. Am Tag nach der Operation wird der Verband gegen ein Pflaster getauscht. Nach 10 Tagen werden die Fäden entfernt. Bis zum Ziehen der Fäden sollte die Hand trocken bleiben - beim Waschen trägt man am besten einen Gummihandschuh.
Selten ist Krankengymnastik erforderlich, wie etwa zur Besserung einer Narbenverhärtung.
Wann kann ich wieder arbeiten oder Sport treiben?
Bei normalem Verlauf beträgt die durchschnittliche Arbeitsunfähigkeitszeit für Büroarbeit 2-3 Wochen und für manuelle Arbeit 4-6 Wochen.
Duschen mit Handschuh geht nach wenigen Tagen, damit auch Joggen und Walken. Schwimmen nach Wochen, Golf und Tennis nach 2-6 Wochen.
Gibt es eine vollständige Heilung?
Erfolgt der Eingriff nicht zu spät, so ist eine vollständige Ausheilung wahrscheinlich.
Mit welchen möglichen Dauerfolgen muss ich eventuell rechnen?Wird zu spät operiert, kann ein Taubheitsgefühl an Daumen, Zeige-, Mittel- und Ringfinger oder auch eine Schwäche des Daumenballens bleiben. Selten kann die Narbe in der Handfläche zu bleibenden Beschwerden führen. Ganz selten kann es durch eine Komplikation zu einer Gefühlsstörung in einem Bereich der Hand kommen.
Was ist in der Zukunft zu beachten?
Bessern sich die vor der Operation bestandenen Beschwerden nicht, suchen Sie ihren Arzt auf. Er wird feststellen, ob der Nerv ausreichend entlastet wurde oder eine andere Ursache für die Erscheinungen vorliegt. Manchmal sind dann zusätzliche Untersuchungen notwendig, wie zum Beispiel eine Ultraschalluntersuchung des Nerven. Damit sollte nicht lange gewartet werden.
Ein Karpaltunnelsyndrom kann in seltenen Fällen viele Jahre nach der Operation erneut wieder auftreten. Grund ist eine narbige Verwachsung, sie zu einem neuerlichen Verschluss des geöffneten Karpaltunnels und Enge für den Nervus medianus führt.
Treten ähnliche Beschwerden nach einem Intervall erneut auf, kann es notwendig sein, erneut zu operieren. In jedem Fall sollten diese Beschwerden in gleicher Weise abgeklärt werden.
Der Nervus ulnaris ist für die Übermittlung des Gefühls am Kleinfinger, an der Außenseite des Ringfingers sowie der äußeren Handkante zuständig. Er versorgt ferner die meisten der kleinen zu den Fingern und zu einem Teil der zum Daumen führenden Handmuskeln. Er ist für die Koordination der Fingerfunktion und für die Kraft im Daumen beim festen Zufassen unentbehrlich.
Eine Schädigung führt zu einer Gefühlsstörung an Klein- und Ringfinger, zu einer Greifstörung von Daumen und Fingern sowie zu einer Kraftminderung der ganzen Hand.
An der Innenseite des Ellenbogens („Musikantenknochen“) verläuft der Nervus ulnaris in einem engen Knochenkanal, der durch eine Rinne im Oberarmknochen und einer bindegewebigen Bedeckung gebildet wird. Am Ende des Kanals tritt er unter einer kräftigen Faserschicht in den Muskelraum der Unterarmmuskulatur ein. Vorwiegend in diesem Bereich besteht eine relativen Enge – es kann hier zu einer Druckschädigung des Nerven kommen.
Bei der häufigsten Form des Kubitaltunnelsyndroms ist keine spezifische Ursache bekannt. Daneben kann ein Kubitaltunnelsyndrom durch eine Verletzung im Bereich des knöchernen Kanals des Nervus ulnaris, z.B. bei einer Ellenbogenfraktur, entstehen.
Ein Kubitaltunnelsyndrom entwickelt sich langsam. Am Anfang stehen elektrisierende Reizerscheinungen in Ring- und Kleinfinger. Mit der Zeit entwickelt sich ein Taubheitsgefühl in beiden Fingern. Anfangs unbemerkt entwickelt sich eine Muskelminderung („Atrophie“) der kleinen Handmuskeln, am besten bemerkbar zwischen Daumen und Zeigefinger.
Der Neurologe kann die Funktionstörung durch die elektrophysiologische Testung („Nervenstrommessung“) diagnostizieren. Schließlich kann der Nerv durch eine Ultraschalluntersuchung (Sonografie) direkt abgebildet werden. Eine Röntgenuntersuchung des Ellenbogens ist bei vorangegangenen Verletzungen des Ellenbogens oder bei Arthrosen notwendig und dient zur Festlegung des richtigen Behandlungsverfahrens.
Im Anfangsstadium kann auch eine konservative (nichtoperative) Behandlung in Form einer vorübergehenden Ruhigstellung zu einer Besserung führen. Eine solche konservative Behandlung ist in frühen Stadien angezeigt, wenn noch keine Muskelminderung („Atrophie“) eingetreten ist.
Die operative Behandlung besteht aus der Durchtrennung der über dem Nerven gelegenen Faserschicht und der Beseitigung jeder Einengung im Bereich des Nervenkanals. Meist ist die einfache Lösung ausreichend. Wenn knöcherne Veränderungen im Nervenkanal bestehen oder wenn der Nerv nach der Lösung bei Beugung des Ellenbogens über den Knochenvorsprung zur Beugeseite rutscht, muss er in seinem Verlauf aus dem Nervenkanal („ Sulcus“) nach vorne verlagert werden ("Vorverlagerung").
Die Erholung des Nerven hängt vom Grad der Schädigung und von deren Dauer ab. Auch nach einer erfolgreichen operativen Entlastung des Nerven kann die Erholungszeit viele Monate betragen. Eine vollständige Erholung des Nerven ist bei einer ausgeprägten motorischen Lähmung unwahrscheinlich. Dies gilt besonders dann, wenn die Erscheinungen vor dem Eingriff über lange Zeit bestanden haben.
Verdächtige Symptome sollen zeitnah abgeklärt werden.
Ist die Diagnose gesichert, ist eine konservative Behandlung nur im Anfangsstadium ausreichend.
Ist bereits eine motorische Schwäche eingetreten, soll der Nerv zeitnah operativ entlastet werden.
Ring- und Kleinfinger kribbeln. Die Muskulatur ist sichtbar zurückgegangen - was muss ich tun?
Tritt das Kribbeln regelmäßig auf oder ist es schon zu einer Schwäche der Hand und des Daumens gekommen, so sollen die Beschwerden zeitnah abgeklärt werden. Es handelt es sich um Nervenfunktionsstörungen - der Fachmann für die Untersuchung ist ein Neurologe. Dieser sollte spezielle Erfahrungen in der Untersuchung von Nerven haben.
Ich habe die Symptome eines Kubitaltunnelsyndroms. Welche andere Erkrankung könnte auch vorliegen?
Ganz ähnliche Beschwerden können durch eine Nerveneinengung im Bereich der Halswirbelsäule verursacht werden. Möglich ist dies bei einem Bandscheibenschaden oder einer Arthrose. Möglich ist auch eine Erkrankung der Nerven selbst („Polyneuropathie“), verursacht durch eine Stoffwechselerkrankung wie z.B. Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit).
Welche Untersuchungen sind notwendig, damit die Diagnose gestellt werden kann?
Ist die Verdachtsdiagnose gestellt, folgt eine Untersuchung der Nervenfunktion durch den Neurologen. Dieser kann in den meisten Fällen zwischen einem Nervendruckschaden am Ellenbogen oder an der Halswirbelsäule sicher differenzieren. In schwierigen Fällen hilft die Ultraschalluntersuchung, um sicher zu differenzieren.
Handelt es sich nicht um ein eindeutiges Ulnarisrinnensyndrom, sind eventuell weitere Untersuchungen notwendig, wie z. B. Blutuntersuchungen oder auch eine Kernspintomografie (MRT) der Halswirbelsäule.
Kann man konservativ, ohne Operation behandeln?
In Angangsstadien kann man das tun. Eine vorübergehende Ruhigstellung des Ellenbogens kann in manchen Fällen helfen.
Welches Operationsverfahren ist für mich das richtige?
Grundlage der Behandlung ist die Lösung und Druckentlastung („Neurolyse“) des Nerven. Man unterscheidet die offene Operation von der endoskopischen („minimalinvasiven“) Methode. Bei der offenen Operation erfolgt diese offen über einen Schnitt am Ellenbogen unter Sicht des Auges.
Bei der endoskopischen Methode wird über einen kleineren Schnitt unter Sicht durch eine Optik operiert. Beide Verfahren unterscheiden sich nicht grundsätzlich - in beiden Fällen wird eine Druckentlastung herbeigeführt.
Die Entscheidung, ob offen oder endoskopisch operiert wird hängt nicht zuletzt von der individuellen Erfahrung des Operateurs für eines der Verfahren ab - beide sind gleichermaßen geeignet, eine ausreichende Druckentlastung herbeizuführen.
Ist der Nervenkanal verändert oder kommt es unter Bewegung zu einem „herausspringen" („Luxation“) des Nerven aus dem Kanal, so ist eine alleinige Öffnung des Kanals nicht ausreichend. Notwendig ist hier eine Verlagerung des Nerven aus dem Kanal auf die Beugeseite des Ellenbogens.
Wann soll operiert werden?
Es hängt vom Grad der Nervenschädigung ab. Umso länger der Nervenschaden besteht und umso ausgeprägter dieser ist, je schlechter ist die Rückbildungstendenz der Krankheitserscheinungen. Besonders gilt dies für die Schwäche der Hand, versucht durch eine Rückbildung der kleinen Handmuskeln. Ist eine solche muskuläre Schwäche eingetreten, sollte der Eingriff nicht mehr hinausgezögert werden.
Was kann passieren, wenn nicht operiert wird?
Nur in wenigen Fällen kommt es zur spontanen Rückbildung der Krankheitserscheinungen. In der Regel nehmen diese allmählich zu, wobei dies sehr unterschiedlich schnell sein kann.
Gibt es Gründe gegen eine Operation?
Jeder Eingriff hat gewisse Risiken. Die möglichen Komplikationen müssen gegen den zu erwartenden Erfolg abgewogen werden. Die mögliche spontane Rückbildung kann ein Argument gegen eine Operation sein. Es gibt jedoch keine Möglichkeit festzustellen, ob eine spontane Regeneration mit Wahrscheinlichkeit eintreten wird.
Was ist am Tag der Operation zu beachten?
Nüchtern sein- alles Notwendige wurde mit dem Anästhesisten besprochen.
Wie ist die Nachbehandlung?
Eine Schienung des Ellenbogen erfolgt dann, wenn der Nerv verlagert wurde, in der Regel bis zum Fadenzug.
Krankengymnastik ist meist nicht erforderlich.
Wann ist mit einer Besserung der Beschwerden zu rechnen?
Es dauert.
Ein schmerzhaftes Elektrisieren ist meist direkt mit dem Eingriff gebessert. Ein Taubheitsgefühl bessert sich in Laufe eines Jahres.
Eine Muskelschwäche bessert sich auch erst nach Monaten und dann auch nur inkomplett. Bestanden die Symptome vor der Operation sehr lange, so kann eine Besserung der Muskelschwäche auch vollständig ausbleiben.
Wann kann ich wieder arbeiten oder Sport treiben?
Joggen kann man nach dem Ziehen der Fäden nach 10 bis 12 Tagen. Der Arm kann nach etwa 2-4 Wochen wieder stärker beansprucht werden, auch, wenn bis dahin noch keinerlei Besserung der Symptome eingetreten ist.
Gibt es eine vollständige Heilung?
Möglich ist es, wenn rechtzeitig behandelt wird.
Mit welchen Dauerfolgen muss ich rechnen?
Sowohl ein Taubheitsgefühl als auch eine Muskelschwäche können als Dauerfolgen bleiben.
Was ist in der Zukunft zu beachten?
Eine spezielle Nachsorge ist nicht erforderlich. Sollten ähnliche Beschwerden erneut auftreten, Suchen Sie Ihren Arzt auf.
Der Daumen zeichnet sich gegenüber den Fingern durch eine gute Beweglichkeit zwischen der Handwurzel und dem ersten Mittelhandknochen aus: er kann so den Fingern zum Greifen gegenübergestellt werden. Das hierzu notwendige Gelenk (Daumensattelgelenk) ist in allen Richtungen des Raums beweglich. Seine Form erinnert an die eines Sattels mit zwei einander gegenübergestellten sattelförmigen Gelenkflächen.
Die Abbildung links zeigt ein gesundes Daumensattelgelenk. Bei der schweren Sattelgelenksarthrose rechts sind die Gelenkflächen verschmälert und unregelmäßig. Der Mittelhandknochen ist teilweise aus dem Gelenk herausgewandert.
Die Sattelgelenksarthrose (“Rhizarthrose”) ist eine der häufigsten Verschleißerkrankungen der Hand. Sie tritt im mittleren und höheren Lebensalter auf.
Ihre Entstehung und Entwicklung ist anlagebedingt; eine spezielle Ursache für die Arthroseentstehung ist nicht bekannt. Der Verlauf kann auch durch vorbeugende Maßnahmen nicht entscheidend beeinflusst werden.
Häufige Symptome sind Schmerzen an der Basis des Daumens beim festen Zufassen. Es kommt zum plötzlichen Fallenlassen von Gegenständen durch einschießende Schmerzen. In späten Stadien steift das Sattelgelenk ein; es entwickelt sich eine Instabilität im nachfolgenden Daumengrundgelenk, die zu zusätzlichen Beschwerden führen kann.
Eine Röntgenuntersuchung des Daumensattels in zwei Ebenen ist zur Diagnosestellung ausreichend.
In Frühstadien kann eine konservative Behandlung die Beschwerden lindern. Zu den häufig angewandten konservativen Verfahren gehören:
Die Wirksamkeit einer konservativen Behandlung ist von unterschiedlicher Dauer, der Erfolg im Einzelfall sehr unterschiedlich. Das Fortschreiten der Arthrose kann, wie bei anderen Arthroseformen, durch die konservative Behandlung nicht beeinflusst werden.
An operativen Behandlungsmöglichkeiten stehen zur Verfügung:
Bei der sogenannten arthroskopischen Gelenktoilette wird mit sehr kleinem Instrumentarium das Gelenk gespiegelt und wenn nötig entzündete Innenhaut und beschädigte Knorpelanteile entfernt.Der Erfolg dieser Maßnahme ist vorübergehend. In manchen Fällen kann so eine größere operative Maßnahme hinausgezögert werden.
Der Einsatz eines künstlichen Daumensattelgelenks (“Endoprothese”) kann in relativ kurzer Zeit zur Besserung der Schmerzen führen (siehe Abbildung).
Seit ca. zehn Jahren gibt es im Aufbau deutliche verbesserte Prothesen, die aus drei Modulen bestehen und somit eine bessere Beweglichkeit haben.
Auch die Haltbarkeit (Standzeit) dieser modularen Prothesen erweist sich als sehr gut, es zeigen sich deutlich weniger Lockerungen und Luxationen der Prothese als bei älteren Modellen.
Ein großer Vorteil der Prothese ist der Erhalt der Länge des Daumens verbunden mit einer deutlich schnelleren Genesung, damit auch mit einer frühzeitigen Gebrauchsfähigkeit der Hand im Alltag und Beruf.
Auf Grund des modularen Aufbaues der Prothese verbleibt als Korrektiv bei Problemen mit der Prothese die Resektionsarthroplastik (s.u.).
Mit der Entfernung des ersten Handwurzelknochens (“Os trapezium”) kann eine Besserung der Schmerzen unter Erhalt der Beweglichkeit erzielt werden („Resektionsarthroplastik”).
Aus einer solchen Resektionsarthroplastik resultiert in den meisten Fällen eine deutliche Schmerzlinderung, gegenüber einem gesunden Daumensattelgelenk eine Kraftminderung, die Beweglichkeit wird jedoch wieder verbessert. Nachteilig ist der lange Zeitraum, bis nach der Operation wieder ein kraftvolles Zufassen möglich ist. Der Erfolg ist hier nachhaltig. Eine Verschlechterung in der Zukunft ist nicht zu befürchten. Folgeoperationen sind in wenigen Fällen nur dann erforderlich, wenn der Eingriff nicht zu einer ausreichenden Schmerzbefreiung geführt hat. Die Resektionsarthroplastik stellt zur Zeit noch das operative Standardverfahren zur Behandlung der schmerzhaften Sattelgelenksarthrose dar. Auch nach gelungener Arthroplastik vergeht ein längerer Zeitraum bis zu schmerzfreien Belastbarkeit. Meist muss man mit einer Zeitspanne von drei bis sechs Monaten rechnen. In einzelnen Fällen können trotz technisch einwandfreier Operation Beschwerden ohne erkennbare Ursache fortbestehen.
Die Versteifung („Arthrodese“) des Sattelgelenks führt zu einer Schmerzlinderung ohne Stabilitätsminderung, jedoch auch zu einem vollständigen Verlust der Beweglichkeit.
Im Anfangsstadium kann konservativ behandelt werden. Eine Schiene ist zwischenzeitlich hilfreich, schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente können vorübergehend Erleichterung verschaffen
Eine Operation empfiehlt sich, wenn:
Im Anfangsstadium der Veränderungen kommt eine arthroskopische Gelenktoilette in Frage.
Ich habe Schmerzen am Daumen beim festen Zufassen bemerkt - was soll ich tun?
Schmerzen am Daumen können verschiedener Ursache sein. Es muss nicht immer eine Arthrose am Daumendsattelgelenk vorliegen. Sind die Beschwerden dauerhaft, hilft nur eine ärztliche Untersuchung und Abklärung.
Ich habe Symptome einer Sattelgelenksarthrose - was könnte es außerdem noch sein?
Eine ganze Reihe verschiedener Erkrankungen kann zu Schmerzen am Daumen führen. Dazu gehören Veränderungen an den Sehnenscheiden der Beuge- und Strecksehnen, Veränderungen der Nerven wie ein Karpaltunnelsyndrom oder auch entzündliche Erkrankungen des Bindegewebes.
Welche Untersuchungen sind notwendig, damit die Diagnose gestellt werden kann?
Mit einer körperlichen Untersuchung und einer einfachen Röntgenuntersuchung des Daumens kann die Diagnose in den meisten Fällen eindeutig gestellt werden.
Was kann ich vorbeugend tun, um die Krankheitsentwicklung zu verhindern?
Bei der Arthrose des Daumensattels handelt es sich um eine anlagebedingte Erkrankung. Ihre Entwicklung kann durch vorbeugende Maßnahmen nicht entscheidend beeinflusst werden.
Kann man konservativ, das heißt ohne Operation behandeln?
Eine konservative Behandlung kann zur Linderung arthrosebedingter Schmerzen führen. Die Veränderungen am Gelenk selbst werden dabei nicht verändert. Zu den konservativen Optionen gehören:
Injektion von entzündungshemmenden Substanzen in das Gelenk, die Röntgenbehandlung oder auch die vorübergehende Immobilisation durch Schienen.
Wann soll operiert werden?
Der Zeitpunkt einer operativen Behandlung wird ganz wesentlich durch die Intensität der Beschwerden, weniger durch die Ausprägung der Veränderungen am Gelenk bestimmt. Bestehen Schmerzen schon bei geringer Beanspruchung, bleibt die Wirksamkeit einer konservativen Behandlung aus oder sind Schmerzmittel über einen längeren Zeitraum erforderlich, sind dies Gründe für eine operative Behandlung.
Wie dringlich ist der Eingriff?
Eine Arthrose entwickelt sich langsam über viele Jahre. Eine eventuelle operative Behandlung kann in Ruhe geplant werden – abgesehen von der Schmerzintensität besteht keinerlei Dringlichkeit.
Was passiert, wenn nicht operiert wird?
Die Schmerzen sind anhaltend, die Beweglichkeit des Sattelgelenks nimmt ganz allmählich weiter ab. Auch kommt zu einer Instabilität des zweiten angrenzenden Daumengelenks („Daumengrundgelenk“), die zu weiteren Beschwerden führen kann.
Gibt es Gründe gegen eine Operation?
Die Operation führt nicht immer zu einem perfekten Ergebnis. Auch nach einer Operation können im ungünstigen Fall Schmerzen und eine Funktionseinschränkung in unterschiedlichem Schweregrad verbleiben. Ein Eingriff im Anfangsstadium ist daher nicht angebracht.
Was muss ich am Tag der Operation beachten?
Die Operation findet in einer Vollnarkose oder einer Armbetäubung statt. Hinsicht Essen und Trinken wurde mit dem Narkosearzt gesprochen. Wird der Eingriff ambulant durchgeführt, kann man anschließend kein Fahrzeug führen.
Was muss ich nach der Operation beachten?
Der Arm sollte nicht längere Zeit herunterhängen, um Schwellungen zu vermeiden. Treten starke Schmerzen auf, kann dies an einem Bluterguss oder auch an einem zu engen Verband liegen. Nehmen Sie Kontakt mit Ihrem Operateur auf.
Welche Komplikationen können auftreten?
Wundkomplikationen oder eine Infektion sind selten. Ein Taubheitsgefühl in der unmittelbaren Nähe der Operationsnarbe ist häufig. Belastungsbeschwerden gehen in den Wochen nach dem Eingriff langsam graduell zurück und werden meist deutlich gelindert. In manchen Fällen bleibt eine Instabilität mit Kraftmangel und Schmerzen beim festen Zufassen.
Wie ist die Nachbehandlung?
Nach der Operation wird zur Ruhigstellung eine Schiene angelegt. Die Fäden werden nach 10-12 Tagen entfernt. Die Schiene bleibt drei Wochen, anschließend wird mit Bewegungsübungen begonnen.
Wann kann ich wieder arbeiten oder Sport treiben?
Dies hängt sehr von der Tätigkeit ab. Büroarbeit kann nach 4-6 Wochen wieder möglich sein. Bis zur schmerzfreien vollen Belastbarkeit des Daumens können 3-6 Monate vergehen.
Joggen ist nach Abnahme der Schiene 3 Wochen nach der Operation möglich. Bis zur schmerzfreien vollen Belastbarkeit des Daumens können 3-6 Monate vergehen.
Ob nach einer Resektionsarthroplastik wieder die volle sportliche Belastbarkeit der Hand eintritt hängt von der Sportart ab und kann im Einzelfall nicht sicher vorausgesagt werden.
Fragen Sie Ihren Arzt!
Mit welchen Dauerfolgen nach der Operation muss ich rechnen?
Im Normalfall ist der Daumen im Rahmen alltäglichen Verrichtungen weitgehend schmerzfrei. Gegenüber einem gesunden Daumen ist die grobe Kraft etwas vermindert.
In ungünstiger Situation können Schmerzen unterschiedlicher Intensität verbleiben.
Viele Operationen an der Hand können ambulant durchgeführt werden. In bestimmten Situationen ist jedoch ein Krankenhausaufenthalt notwendig und sinnvoll. Dies gilt für größere Eingriffe, bei denen eine Überwachung nach der Operation notwendig ist. So können Schwellungszustände und ggf. Blutungen sowie andere Probleme nach der Operation sicher beurteilt und zeitgerecht behandelt werden.
Gelegentlich sind nach der Operation intravenöse Infusionen und intravenöse Medikamentengaben sowie Antibiotika über einige Tage notwendig. Auch eine mehrfach täglich notwendige Krankengymnastik und Handtherapie nach Eingriffen wie einer Sehnen- oder Gelenklösung erfordern einen stationären Aufenthalt.
Eine nicht gesicherte häusliche Versorgung oder andere Erkrankungen, die mit der Handoperation in keinem unmittelbaren Zusammenhang stehen, können ebenfalls Anlass für einen stationären Aufenthalt sein. Hierzu gehören ein schwerer, instabiler Bluthochdruck, eine Zuckerkrankheit mit instabilen Werten oder eine Herzrhythmusstörung.
Wir freuen uns, Sie im Neubau des Diakonieklinikums in ausschließlich Ein- und Zweibettzimmern unterbringen zu können.
In jedem Fall sind wir bestrebt, den Aufenthalt so kurz wie unbedingt notwendig zu halten!
Die meisten Röntgenaufnahmen des Armes und der Hand können unmittelbar während des Sprechstundenbesuchs oder stationären Aufenthaltes in unserer Röntgenabteilung angefertigt werden. Hierzu gehören auch alle speziellen Einstellungen der Hand.
Bei bestimmten Verletzungen sind weitergehende Untersuchungen wie Computertomografie (CT) oder eine Kernspintomografie (MRT) notwendig.
Mit einer Computertomografie (CT) wird die Hand geröntgt und rechnerisch in kleinen “Scheiben” abgebildet, die dann getrennt betrachtet werden. Sie dient zur Feststellung von Knochenbrüchen, deren Verlauf dann exakt beurteilt werden kann. Die Computertomografie ist das beste Verfahren zur Darstellung der Knochenfeinstruktur.
Die Kernspintomografie (MRT) ermöglicht eine Darstellung zur Abbildung krankhafter Zustände aller übrigen Gewebe. Im Gegensatz zur Röntgenuntersuchung und Computertomografie, durch die fast ausschließlich Knochen abgebildet werden, sind bei der Kernspintomografie auch alle anderen Strukturen wie Sehnen, Bänder und Nerven sichtbar.
Chefarzt
Leitender Oberarzt
Funktionsoberärztin