Dr. med. Stephany Ostermann
Oberärztin
Frauenklinik
Eine Beckenbodenschwäche ist keine lebensbedrohliche Erkrankung. Sie beeinträchtigt jedoch sehr nachhaltig das körperliche und seelische Wohlbefinden und bedeutet einen erheblichen Verlust an Lebensqualität. Und sie ist noch immer ein Tabu.
Nicht einmal die Hälfte aller betroffenen Menschen sprechen mit dem eigenen Arzt über derartige Beschwerden. Viele Betroffene ziehen sich aufgrund von Beckenboden-Problemen zurück. Dieses sollte nicht sein: Bei der richtigen Diagnosestellung kann Ihnen heute in den meisten Fällen geholfen werden.
Als Beckenboden bezeichnen wir verschiedene Muskeln und Gewebe, die unsere Bauchhöhle nach unten begrenzen. Sie halten Harnblase, Genitalorgane und Enddarm in der richtigen Position. Außerdem spielen sie eine wichtige Rolle bei der Becken- und Wirbelsäulenhaltung.
Harnröhre, Enddarm und bei der Frau die Scheide verlassen durch Lücken im Beckenboden die Bauchhöhle. Sind die Muskeln des Beckenbodens geschwächt oder überdehnt, oder sind Nerven in diesem Gebiet geschädigt, resultieren Störungen der Haltefunktion. Hierdurch kann es zu unfreiwilligem Harn- oder Stuhlverlust, Entleerungsstörungen von Darm oder Blase und Absinken von Harnblase, Gebärmutter, Scheide oder Darm kommen.
Wir bieten Ihnen in unserem interdisziplinären Beckenbodenzentrum alle diagnostischen und konservativen sowie operativen Möglichkeiten zur Behandlung der Inkontinenz und Senkung des Beckenbodens an. Neben den klassischen, “alt-bewährten“ OP-Methoden kommen auch neuere Verfahren wie die Implantation eines Harnblasen- bzw. Enddarm-Schrittmachers (Neurostimulation / -modulation), in Einzelfällen eine Gewebeersatz durch Netzimplantate und „Botox für die Blase“ zum Einsatz.
Für Frauen mit Beckenbodenbeschwerden bieten wir in unserem interdisziplinären Beckenbodenzentrum eine urogynäkologische und eine chirurgisch-proktologische Spezialdiagnostik an. Hier können Ihnen unsere Spezialisten mit Hilfe moderner Untersuchungsmethoden helfen bei
Unsere Fachärztinnen sind zertifiziert nach AGUB II (Arbeitsgemeinschaft für Urogynäkologie und plastische Beckenbodenrekonstruktion)
Es gibt heute vielfältige Möglichkeiten, die Beckenbodenschwäche und ihre Folgeerkrankungen zu behandeln. Wir setzen dabei, je nach individueller Diagnose und Bedürfnissen der Patientin, sowohl konservative also auch moderne operative Methoden ein:
Wenn sich bei Ihnen uro-gynäkologische und proktologische Beschwerden vermischen, entwickeln wir den für Sie besten Behandlungsweg gemeinsam.
Blasen- oder Darmschwäche sind nicht unabwendbar. Ihr Arztbesuch ist ein erster wichtiger Schritt, um Ihnen wirksame Hilfe geben zu können. Vertrauen Sie Ihre Probleme Ihrem Arzt an. Sind weitere Untersuchungen erforderlich, sind wir nur einen Telefonanruf von Ihnen entfernt!
Hinweisen möchten wir auf ein Reha-Sport-Angebot des benachbarten Eimsbüttler Turnverbandes: Beckenbodentraining für Frauen, welches von den Krankenkassen finanziell gefördert wird, wenn es ärztlich verordnetet wurde.
Dienstag, Mittwoch, Freitag jeweils 12:30 bis 15:00 Uhr:
Wir erbringen unsere ärztlichen Leistungen als Krankenhaus, daher benötigen wir eine Verordnung für stationäre Krankenhausbehandlung (Einweisung). Als Klinik dürfen wir bei gesetzlichen Krankenkassen keinen Überweisungsschein zur Abrechnung einreichen. Selbstverständlich können Sie eine ärztliche Untersuchung/Beratung bei uns in Eigenleistung zahlen. Privat Versicherte benötigen keinen Einweisungsschein.
Urotherapeutinnen-Sprechstunde bei Wunsch nach Beratung und konservativer Therapie – für Patientinnen ohne Verordnung für eine stationäre Krankenhausbehandlung (OP) als Selbstzahlerleistung