Die Zeichen einer Coxarthrose lassen sich nicht nur anhand der typischen Beschwerden erkennen, sondern insbesondere anhand einer Röntgenaufnahme.
Hierbei steht eine Gelenkspaltverschmälerung im Vordergrund, sowie knöcherne Ausziehungen und Anbauten an der Gelenkpfanne und am Hüftkopf, welche das Bewegungsausmaß zusätzlich einschränken.
Im AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUM HAMBURG werden im Rahmen einer Voruntersuchung die Beschwerden erfasst und ggf. noch notwendige Röntgenbilder angefertigt. Sollte sich eine fortgeschrittene Coxarthrose zeigen, der Leidensdruck darunter hoch und konservative Maßnahmen ausgereizt sein, besteht ein Grund das verschlissene Hüftgelenk gegen ein künstliches Implantat auszutauschen. Anhand der Bilder können wir mittels eines speziellen Computerprogrammes eine Planung durchführen, mit der das passende Implantat, dessen Größe und die Positionierung ermittelt wird um bei der OP ein optimales Ergebnis zu erzielen. Dabei werden auch etwaige Beinlängenunterschiede berücksichtigt um diese bei der Operation bestmöglich auszugleichen.
Bei unseren Operationen werden ausschließlich seit Jahrzehnte bewährte Implantate mit Spitzenbewertungen verwendet. Diese können zementiert oder zementfrei im Knochen verankert werden.
Zementfrei verankerte Prothesen sind von ihrer Oberfläche rau beschichtet, so dass diese zunächst durch Verklemmung fest werden und diese durch Einwachsen von Knochensubstanz in die raue Oberflächenstruktur im Verlauf noch mehr verankern. Zementiert verankerte Prothesen werden mit einem speziellen und schnellaushärtenden Knochenzement im Knochen befestigt. Von welcher Verankerungsart der Prothese Patienten am meisten profitieren, wird während der OP, vor allem anhand der Knochenqualität, ermittelt. Für beide Optionen zeigen sich heutzutage hervorragende Ergebnisse mit einer Standzeit von über 90% nach 10 Jahren.
Unmittelbar nach einer komplikationslos verlaufenen Operation kann eine Vollbelastung, zunächst unter Verwendung von Hilfsmitteln, erfolgen. Der stationäre Aufenthalt beläuft sich auf rund 7 Tage. Währenddessen wird, unter Physiotherapeutischer Unterstützung, die Mobilität gesteigert. Dem Krankenhausaufenthalt schließt sich eine Reha-Maßnahme an, welche meist stationär, aber auch ambulant, in einem externen Rehabilitationszentrum stattfinden kann und 3 Wochen dauert. Besonders betagten und hilfebedürftigen Patienten bietet das DKH zudem die Möglichkeit eine hausinterne Reha-Maßnahme, auf unserer geriatrischen Station, durchzuführen.
Im AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUM stehen zwei Narkoseformen für die Hüft-TEP OP zur Verfügung. Zum einen die Vollnarkose und zum anderen die Regionalanästhesie.
Bei der Regionalanästhesie werden Schmerzen und Gefühlsempfinden der Körperhälfte unterhalb des Bauchnabels, durch eine Spritze in den Rücken, ausgeschaltet. Dabei kann der Patient wach bleiben, oder etwas zum Schlafen bekommen.
Welche Narkoseform für Sie die Richtige ist, wird im Rahmen eines Gesprächs vor der OP, durch den Narkosearzt gemeinsam mit Ihnen festgelegt.
Beim Verdacht auf Allergien müssen spezielle Epicutantests mit allen Endoprothesenbestandteilen erfolgen. Selbst wenn sich eine Allergie gegenüber bestimmter Metalle bestätigen sollte, ist das Risiko eine allergische Reaktion gegen die Prothesenbestandteile zu entwickeln äußerst gering.
Dennoch würden wir eine Prothese mit spezieller Beschichtung für Allergiker verwenden.
Zunächst wird in unserer Ambulanz überprüft, ob überhaupt eine Operation notwendig ist. Dies wird anhand der Beschwerden, des klinischen Untersuchungsbefundes, der Bildgebung und der bisher erfolgten Therapiemaßnahmen abgewogen.
Sollte eine Operation notwendig sein, wird mit Ihnen der passende OP-Zeitpunkt vereinbart.
Mindestens einenTag bevor die Operation erfolgt, erfolgt die sog. Prästationäre Vorbereitung. Das heißt: es werden relevante Informationen wie Vorerkrankungen und Ihre bisherige Medikation erfasst und Sie werden nochmal untersucht. Wesentlich ist zudem das ausführliche Aufklärungsgespräch vor der OP und auch die Narkoseaufklärung. Eventuelle noch notwendige Diagnostik erfolgt ebenfalls im Rahmen dieser Vorstellung. Alle relevanten vorliegenden Befunden sollten Sie an diesem Tag mitbringen.
Der operative Eingriff wird stationär geplant. Das heißt Sie verbleiben über einige Tage im Krankenhaus.
Nach vorstationärer Vorbereitung erfolgt die stationäre Aufnahme noch am OP-Tag, in seltenen Fällen (z. B. bei weiter Anreise, Behinderung oder noch erforderlicher Diagnostik) kann eine stationäre Aufnahme am Tag vor der OP erfolgen.
Bei der stationären Aufnahme für einen endoprothetischen Hüftgelenksersatz sollten Sie von ca. 7 Tagen stationärem Aufenthalt ausgehen. Die endgültige Dauer des Aufenthaltes kann aber variieren, denn sie wird durch unterschiedliche Faktoren wie z. B. Gesundheitszustand, Mobilisierungsgrad oder die Entwicklung der Wundheilung beeinflusst.
Unsere OP-Verfahren ermöglichen bereits eine umgehende, volle Belastung nach der OP. Die meisten Patienten verlassen noch am OP-Tag das Bett. Aufgrund der Narkose kann es aber auch zu Müdigkeit am OP-Tag kommen, so dass Sie am Folgetag mobilisiert werden. Die Mobilisierung erfolgt unter Begleitung unserer erfahrenen Physiotherapeuten, welche Ihnen das korrekte Bewegungsmuster an Gehhilfen beibringen.
Um das bereits hier geübte noch weiter zu verbessern und die Muskulatur wieder aufzubauen und zu stärken, schließt sich dem stationären Aufenthalt eine Reha-Maßnahme an. Diese geht in der Regel über einen Zeitraum von 3 Wochen und kann stationär oder ambulant erfolgen. Bei der stationären Reha befindet man sich die ganze Therapiedauer über im Rehazentrum, meist an einem schönen Kurort.
Bei der ambulanten Reha befindet man sich nur zu den Therapieeinheiten im Rehazentrum und verbringt die Nacht zu Hause. Das bedeutet, man muss hierfür in der Lage und ausreichend mobil sein, sich zu der Reha zu begeben und wieder zurück nach Hause; und zwar täglich.
Diese Frage lässt sich nicht verallgemeinert beantworten, da jeder Patient unterschiedlich mit Schmerzen umgehen kann und auch die Muskulatur und Mobilität von Patient zu Patient vor und nach der OP variieren.
Grundsätzlich gilt aber, je beweglicher das Gelenk und je kräftiger der Muskel vor der OP sind, desto leichter wird auch die Mobilisation nach der OP sein.
Generell erfolgt unmittelbar nach der Operation die Mobilisation an Gehhilfen. Zunächst am hohen Gehwagen, dann am einfachen Gehwagen und, wenn möglich auch an Unterarmgehstützen, bevor es in die weiterführende Rehabilitation geht.
Dort wird die Beweglichkeit binnen 3 Wochen weiter verbessert und die Muskulatur aufgebaut. Je nach Ausgangssituation, insbesondere vor der OP, werden Sie dann mit Unterarmgehstützen, oder sogar ganz ohne Gehhilfen aus der Reha entlassen. Weiterführende Physiotherapie hilft Ihnen schließlich die gewohnte Mobilisation zu erlangen. Bis dies erreicht wird, vergehen oft 3-6 Monate. Einige Patienten sind danach in der Regel fitter und mobiler als vor der OP, bei anderen wiederum kann es bis zu einem Jahr dauern, bis wieder alles „rund läuft“. Dabei sollten die Schmerzen aber im Vergleich zum Zustand vor der OP stets deutlich rückläufig sein.