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Dr. med. Miriam Sonntag
Leiterin Refluxzentrum
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Im Sommer 2024 wurde ein bedeutendes Kooperationsprojekt zwischen unserer Klinik für Chirurgie und der Klinik für Chirurgie des Agaplesion Bethesda Krankenhauses Bergedorf (unter der Leitung von Chefarzt Prof. Marco Sailer) ins Leben gerufen. Ziel dieser Zusammenarbeit ist es, unsere langjährige Expertise in der Behandlung von Pankreastumoren noch besser zu bündeln und Patient:innen eine besonders hochwertige und interdisziplinäre Versorgung zu bieten.
Im Rahmen der Kooperation werden Patient:innen mit Pankreastumoren in einem gemeinsamen Tumorboard besprochen. In diesem Gremium von Spezialist:innen aus verschiedenen Fachrichtungen – einschließlich Chirurgie, Onkologie und Radiologie – erstellen wir individuell auf den jeweiligen Fall abgestimmte, leitliniengerechte Therapiekonzepte. So stellen wir sicher, dass jeder Patient und jede Patientin die bestmögliche Behandlung erhält. Falls eine Operation erforderlich ist, wird der Eingriff gemeinsam an unserem Standort in Eimsbüttel durchgeführt.
Ein besonders innovativer Aspekt dieser Kooperation ist die Möglichkeit, bei Tumoren des Pankreaskopfes, die in benachbarte Gefäße eingewachsen sind, eine Gefäßersatzoperation durch unsere Gefäßchirurgen vorzunehmen. Diese spezialisierte Technik wurde durch die enge Zusammenarbeit mit Herrn PD Dr. Friedrich Dünschede, dem Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie am DKH, etabliert. Diese Gefäßersatzverfahren wurden bereits mehrfach erfolgreich bei Patient:innen durchgeführt, deren Tumoren tief in das Gefäßsystem eingewachsen waren, und tragen zu einer deutlichen Verbesserung der Heilungschancen bei.
Diese einzigartige Bündelung an Erfahrung und Fachkompetenz ermöglicht uns, Patient:innen eine exzellente, maßgeschneiderte Behandlung anzubieten. Sie profitieren von einem breiten Spektrum modernster diagnostischer und therapeutischer Verfahren, die kontinuierlich optimiert werden. Die Zusammenarbeit der beiden Kliniken zeigt sich nicht nur in der hohen medizinischen Qualität, sondern auch in einer engen, patientenorientierten Betreuung, die den Heilungsprozess bestmöglich unterstützt.
Beim Pankreaskarzinom handelt es sich um eine bösartige Tumorerkrankung der Bauchspeicheldrüse. Die Erkrankung ist für die betroffenen oft besonders gefährlich.
Deutschlandweit erkranken jährlich etwa 20.000 Menschen Tumoren der Bauchspeicheldrüse (syn. Pankreas). Das Risiko einer Erkrankung steigt mit zunehmendem Alter. Das Pankreaskarzinom gehört leider zu denn Tumorarten, die sich in der Regel erst spät durch Beschwerden bemerkbar machen. Dies macht eine frühzeitige Erkennung schwierig.
Es wurden verschiedene Faktoren identifiziert, die die Entstehung dieser Karzinome begünstigen.
An erster Stelle steht das Rauchen. Auch starker Alkoholkonsum erhöht das Erkrankungsrisiko. Das Ähnliches gilt für Vorerkrankungen wie eine chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung, ein Magengeschwür sowie Diabetes.
Auch die familiäre Belastung, also Krankheitsfälle bei Angehörigen ersten Grades, wie Eltern oder Geschwistern, sind Risikofaktoren. Auch Patient:innen mit massivem Übergewicht neigen zu Bauchspeicheldrüsenkrebs.
Ein Pankreastumor macht zu Beginn der Erkrankung kaum Beschwerden.
Hier die häufigsten Symptome:
Gelbsucht (Ikterus)
Engt ein Tumor den Gallengang ein, wird der Abfluss der Gallenflüssigkeit behindert. Als Folge kommt es zu einer Gelbverfärbung der Haut und der Bindehaut des Auges. Der Urin wird dunkel und der Stuhlgang hell.
Schmerzen in Oberbauch oder Rücken
Schmerzen im Oberbauch und Rücken sind unspezifische Symptome
Übelkeit und Erbrechen
Kommt es durch einen Tumor zur Verlegung des Zwölffingerdarms/Magenausganges, sind Übelkeit und Erbrechen die Folge
Diabetes mellitus
Kann die Bauchspeicheldrüse nicht mehr ausreichend Insulin produzieren, führt dies zu Diabetes. Dieser kann bereits ein bis zwei Jahre vor dem Karzinom auftreten.
Die Diagnose eines Pankreaskarzinoms ist oft schwierig. Daher ist eine besonders sorgfältige Diagnostik wichtig.
Hat sich der Verdacht auf ein Pankreaskarzinom bestätigt, sind weitere Untersuchungen erforderlich, um exakt die Lage und Größe zu definieren und Tochtergeschwülste (Metastasen) darzustellen.
Eine Ultraschalluntersuchung des Bauches, ist fester Bestandteil der Diagnostik. Leider lassen sich sehr kleine Tumore mit dem Ultraschall nicht immer nachweisen. Daher wird routinemäßig eine sog. Endosonographie durchgeführt. Sie ist eine der empfindlichsten und aussagekräftigsten Untersuchungsmethoden für Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse. Ein weiterer Vorteil ist, dass bei der Untersuchung mit einer feinen Nadel Gewebeproben gewonnen werden, die in der Pathologie untersucht werden.
CT (Computertomographie) und MRT (Magnetresonanztomographie)
Auch die Computer- und/oder Magnetresonanztomografie gehören zu den Untersuchungen bei Pankreastumoren. Sie sind für die exakte Beurteilung notwendig und somit wichtige Komponenten der Therapieplanung.
Tumormarker im Blut (Labordiagnostik)
Bösartige Tumoren der Bauchspeicheldrüse gehen gehen meist mit einer Erhöhung des Tumormarkers CA19-9, einher. Deshalb wird dieser routinemäßig vor jeder Therapie bestimmt. Nach einer erfolgreichen Operation fällt ein erhöhter Wert im Regelfall. Steigt er erneut an, gilt verstärkte Wachsamkeit. Es gibt aber auch Patienten, bei denen trotz eines Pankreaskarzinoms keine CA19-9-Wert-Erhöhung gesehen wird. In dieser Situation ist CA19-9 nicht für eine Verlaufskontrolle geeignet.
Nach Zusammenschau aller Untersuchungsbefunde können wir das genaue Krankheitsstadium ermitteln.
Das individuelle Krankheitsstadium wird dann mit Hilfe einer international gültigen, sogenannten TNM-Klassifikation bestimmt. Das T steht für Größe des Tumors, N für Anzahl und Lokalisation befallener Lymphknoten und M für das Vorhandensein von Metastasen in anderen Organen. Auf Basis dieser TNM-Einteilung ergibt sich, welche Therapie gewählt wird.
Die Therapie von Bauchspeicheldrüsenkrebs zielt darauf ab, den Tumor vollständig zu entfernen oder zu vernichten. Gelingt dies nicht, wird ein Konzept erstellt, um den Tumor möglichst lange zu kontrollieren und die Lebensqualität der Patient:innen zu erhalten.
Welche Therapie gewählt wird, ist vom Stadium abhängig in dem sich die Erkrankung befindet. Hier werden auch die gesundheitliche Gesamtsituation und das Alter berücksichtigt.
Wichtigster Bestandteil der Behandlung ist, wann immer möglich, die operative Komplettentfernung des Befundes, die eine hohe operative Expertise voraussetzt.
Operation- OP nach Whipple
Die wichtigste Therapiemöglichkeit besteht beim Pankreaskarzinom in der operativen Entfernung des Tumors. Durch die anatomische Lage der Bauchspeicheldrüse, mit vielen Nachbarorganen und engem Kontakt zu wichtigen Blutgefäßen, sind Operationen meist komplexe und große Eingriffe.
Die häufigste Operation ist die Entfernung des Bauchspeicheldrüsenkopfes. Diese Operation wird Whipple-Operation genannt.
Befindet sich der Tumor (wie meist) im Pankreaskopf, wird nicht nur der tumortragende rechte Teil der Bauchspeicheldrüse („Kopf) entfernt, sondern auch der Magenausgang, die Gallenblase, und der Zwölffingerdarm. Manchmal ist es nötig betroffene Gefäße hinter der Bauchspeicheldrüse zu rekonstruieren. Hier ist eine hohe Gefäßchirurgische Erfahrung ein großer Vorteil.
Damit der Operierte wieder Nahrung zu sich nehmen kann, wird eine Dünndarmschlinge am Magen oder Restmagen (Gastroenterostomie) angeschlossen und wir verbinden eine andere Darmschlinge mit dem Gallengang (Bilio-digestive Anastomose). Der Bauchspeicheldrüsenrest wird ebenfalls in eine Dünndarmschlinge oder den Magen eingeleitet.
Chemotherapie
Beim Pankreaskarzinom sind die Risiken für ein Rezidiv, also ein Wiederauftreten, sowie für die Bildung von Metastasen hoch. Daher wird im nach der Operation eine adjuvante Chemotherapie empfohlen.
Diese soll im Körper verbliebene Tumorzellen zerstören.
Patient:innen mit inoperablen oder metastasierten Tumoren profitieren von einer Chemotherapie, da häufig eine Besserung tumorbedingter Beschwerden und Schmerzen sowie eine Lebensverlängerung erreicht werden kann.
Die Therapieplanung erfolgt in unserem Tumorboard mit den Onkologen und Gastroenterologen