Arthrosen beginnen auch an den Fingergelenken mit einem allmählichen Verlust des Knorpelüberzugs. An den Fingerendgelenken („Heberden-Arthrose“) entstehen neben der Ausdünnung des Knorpels charakteristische Knochenverdickungen im unmittelbaren Gelenkbereich.
Die Erkrankung fällt zunächst durch eine Verdickung des Fingers an den betroffenen Gelenken auf. Anfangs bestehen in den meisten Fällen nur geringe Beschwerden. Im weiteren Verlauf entwickelt sich eine Bewegungseinschränkung; Schmerzen treten erst in späten Stadien auf. In ausgeprägten Fällen kann sich eine Verkrümmung des Fingers im Bereich des betroffenen Gelenkes entwickeln. Gelegentlich werden auch kleine Zysten an der Streckseite der Endgelenke beobachtet (Mukoidzysten).
Arthrosen an den Fingergelenken sind meist anlagebedingt. Eine spezifische Ursache ist in den meisten Fällen nicht bekannt. Sie entwickeln sich nicht an allen Fingern gleichmäßig, sind aber meist an allen Fingern zumindest als Anlage vorhanden.
Patienten mit Arthrosen an den Fingerendgelenken leiden häufiger unter einem Karpaltunnelsyndrom oder Veränderungen an den Sehnenscheiden der Finger ("Schnellender Finger").
Die Symptome sind bei den Arthrosen der verschiedenen Gelenke unterschiedlich. Arthrosen der Endgelenke fallen anfangs durch äußerlich sichtbare Verdickungen an den Fingerendgliedern auf. Schmerzen und Bewegungseinschränkung treten erst in späteren Stadien auf.
Zur Diagnosestellung ist eine einfache Röntgenuntersuchung in den meisten Fällen ausreichend. Nur sofern ein Verdacht besteht, dass eine entzündliche Erkrankung (Rheuma) oder eine Stoffwechselerkrankung (Gicht) besteht, sind zusätzlich Blutuntersuchungen notwendig.
Der Verlauf der Gelenkveränderungen kann durch vorbeugende Maßnahmen nicht verändert werden.
Eine Behandlung lindert die arthrosebedingten Beschwerden. Grundsätzlich gilt: Bei fehlenden Schmerzen in eine medizinische Behandlung nicht notwendig.
Bei Schmerzen im betroffenen Gelenk kann im Frühstadium eine Injektion in das Gelenk eine zeitliche begrenzte Schmerzlinderung herbeiführen. Auch eine Röntgenreizbestrahlung oder die Injektion radioaktiver Substanzen in den Gelenkinnenraum („Radiosynoviorthese“, "RSO") kann in unterschiedlichem Grad und von unterschiedlicher Dauer hilfreich sein.
Eine operative Entfernung der Verdickungen im Gelenkbereich kann die Arthroseentwicklung nicht verzögern und bessert nicht die Funktion des betroffenen Fingers.
Im Gegensatz zum Grundgelenk und Mittelgelenk liegt ein verlässlicher endoprothetischer Gelenkersatz für das Fingerendgelenk entsprechend einem künstlichen Hüft- oder Kniegelenk noch nicht vor.
Eine definitive Versteifung des Gelenks in funktionsgünstiger, leichter Beugestellung beseitigt die arthrosebedingten Schmerzen um den Preis des Verlustes der Beweglichkeit des betroffenen Fingerendgelenks. Bei starker Schmerzhaftigkeit kann so eine schmerzfreie Belastbarkeit unmittelbar wiederhergestellt werden. Die Beweglichkeit des Fingers insgesamt ist durch die Versteifung des Endgelenks nur wenig gemindert, wenn Grund- und Mittelgelenk frei beweglich sind.
Die Verdickungen können durch eine konservative Behandlung nicht beseitigt werden, auch nicht die Veränderungen am Gelenkknorpel. Die konservative Behandlung kann die Schmerzen lindern. Im Vordergrund stehen Medikamente, die in das Gelenk gespritzt werden. Eine Übungsbehandlung ist wenig erfolgversprechend.
Der Finger ist geschient, meist ca. 4 Wochen. Die Fäden werden nach 10-12 Tagen wieder entfernt.
Bis zur vollständigen Belastbarkeit vergehen 2-3 Monate.
Sofern Drahtstifte verwendet wurden, müssen diese in einem zweiten Schritt nach ca. 3 Monaten wieder entfernt werden.